Rückt die Nato Russland mit neuen Raketen in Rumänien auf den Pelz?

Das stationierte Raketenschutzschild (Aegis-Kampfsystem) der Nato steht seit gestern im rumänischen Deveselu bereit. US-Angaben zufolge soll das System die Nato-Länder vor Kurz- und Mittelstreckenraketen vor allem aus dem Nahen Osten schützen.

Russland fühlt sich bedroht

„Wir werden die zerstörerischen Aktivitäten der USA und ihrer Verbündeten im Bereich der Raketenabwehr weiterhin als eine direkte Bedrohung für die internationale und die regionale Sicherheit betrachten“, reagierte laut ABC News die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa. Das berichten die "Deutschen Wirtschafts Nachrichten".

Rumänien fordert verstärkte Nato-Unterstützung

Rumänien hatte auf Grund der jüngsten Ereignisse mit Russland verstärkte Nato-Präsenz im Land eingefordert. Die Rumänen wollten, dass die Nato ihrer „Ostflanke“ mehr Aufmerksamkeit schenke, sagte Staatspräsident Klaus Iohannis nach einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Bukarest, wie dpa meldet.

Eine erweiterte Präsenz der Nato-Kräfte sei nicht nur im nördlichen Teil der „Ostflanke“ (Polen und Baltikum) notwendig, sondern auch im südlichen Teil (Rumänen und Bulgarien).

Rumänien verlangt zudem eine permanente Marine-Präsenz der Nato im Schwarzen Meer, die sich aus Streitkräften der Türkei, Bulgariens und Rumäniens zusammensetzen soll.

Staatspräsident Iohannis: Kein Angriff auf Russland

Das neue Raketenschutzschild der Nato im südrumänischen Deveselu richte sich nicht gegen Russland, sondern diene nur der Verteidigung, so Iohannis. Offen blieb, wogegen sich die Nato in dieser Region verteidigen müsse.

Es gehe nicht um eine Stationierung zusätzlicher Soldaten „wie im Kalten Krieg“, sondern um mehr gemeinsame Manöver, Iohannis weiter. (kf)