Mindestens 800 Migranten beziehen neues Lager auf Lesbos

Polizist begleitet Migrant auf Lesbos zu den neuen Unterkünften.
Foto: LOUISA GOULIAMAKI/AFP via Getty Images
Im neuen Camp auf der griechischen Insel Lesbos sind inzwischen rund 800 Bewohner des abgebrannten Migrantenlagers Moria untergebracht worden. Nach Angaben von „Reuters“ sind es bereits 1.000. Wie am späten Montagabend aus dem griechischen Migrationsministerium verlautete, wurden dort 21 Bewohner positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Sie sollen isoliert worden sein.
Griechenlands größtes Migrantenlager war in der vergangenen Woche durch einen Großbrand fast vollständig zerstört worden. Rund 11.500 Menschen wurden obdachlos, darunter 4000 Kinder.
Tausende ehemalige Lagerbewohner, darunter auch Schwangere und Familien mit kleinen Kindern, schlafen seitdem im Freien und am Straßenrand oder in leer stehenden Gebäuden.
Migranten wollen nicht in neue Zelte ziehen
Viele Migranten wollen allerdings nicht auf Lesbos bleiben und weigern sich, in die neuen Zelte zu ziehen. In dem neuen Lager nahe der Hafenstadt Panagiouda, zu dem Journalisten keinen Zugang haben, ist die Versorgung nach Angaben der ersten Bewohner nicht gut. Demnach fehlt es unter anderem an Duschen und Matratzen.
Die Migranten fürchten zudem die Ablehnung durch Einheimische, von denen sich viele inzwischen gegen einen Verbleib der Asylbewerber auf Lesbos wehren. Seit dem vergangenen Jahr kommt es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Asylbewerbern und Bewohnern.
Der Präfekt der Nordägäis, Kostas Mountzouris, einer der schärfsten Kritiker der Regierungspläne zum Neubau eines Lagers auf Lesbos, rief für Dienstagnachmittag zu Protesten auf. Die Gegner fordern die Unterbringung der Migranten auf Schiffen. (afp/nh)
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