Russische Polizei durchsucht Wohnungen von Investigativjournalisten

Titelbild
Ein russischer Bereitschaftspolizist patrouilliert während einer Kundgebung zur Unterstützung des inhaftierten Kreml-Kritikers Alexei Nawalny in Moskau am 21. April 2021 eine Straße nach drei Wochen Hungerstreik ging es ihm gesundheitlich schlecht.Foto: KIRILL KUDRYAVTSEV / AFP über Getty Images
Epoch Times29. Juni 2021

Die russische Polizei hat die Wohnungen mehrerer Investigativjournalisten durchsucht. Die Razzia am Dienstag richtete sich gegen das Nachrichtenportal „Proyekt“ (Das Projekt), wie dieses Online-Medium selber mitteilte. Durchsucht wurden demnach unter anderem die Wohnungen von Chefredakteur Roman Badanin und der Journalistin Maria Scholobowa. Vize-Chefredakteur Michail Rubin wurde den Angaben zufolge bei einer Razzia in der Wohnung seiner Eltern festgenommen.

„Proyekt“ hatte die Veröffentlichung einer Recherche zum angeblichen Reichtum von Verteidigungsminister Wladimir Kolokolzew vorbereitet. Das Portal kündigte nun an über den Onlinedienst  Telegram an, die Recherche trotz des Vorgehens der Polizei publizieren zu wollen.

Nach Angaben von Kreml-Kritikern stehen die nur noch wenigen unabhängigen Medien in Russland unter großem Druck. Erst im April war das russische Nachrichtenportal „Meduza“ mit Sitz in Lettland als „ausländischer Agent“ eingestuft worden. Medien mit dieser Einstufung müssen in Russland ihre Finanzierung offenlegen. Laut den betroffenen Journalisten wirkt das abschreckend auf Werbetreibende und erschwert die Arbeit.

„Meduza“ ist seitdem für seine Finanzierung auf eine sogenannte Crowdfunding-Kampagne angewiesen, also das Eintreiben von Geld von Unterstützern. Im Mai wurde auch das Online-Medium „VTimes“ als „ausländischer Agent“ eingestuft; es musste im Juni den Betrieb einstellen. (afp)



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