Russland kritisiert „Deutsche Welle“ wegen Falschinformationen – DW weist Vorwürfe zurück

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Am 6. April verließen Polizeibeamte den Roten Platz in Moskau.Foto: ALEXANDER NEMENOW/AFP über Getty Images
Von 7. April 2020

Deutsche-Welle-Sprecher Christoph Jumpelt hat die Berichterstattung der Deutschen Welle gegen Vorwürfe der Duma verteidigt, schreibt die „Deutsche Welle“ (DW). Das russische Parlament wirft dem Sender vor, „falsche Nachrichten über das russische Vorgehen im Kampf gegen das Coronavirus zu verbreiten“.

Vorwurf zur Berichterstattung

Wassili Piskarjow leitet eine entsprechende Untersuchungskommission in dem Staatsduma. Er schrieb in einer online veröffentlichten Mitteilung, konkret gehe es um einen Beitrag, in dem ein Aktivist über ein russisches Gesetz gegen die Verbreitung von Falschnachrichten spricht.

Der Aktivist bezeichnete das Gesetz nach Darstellung Piskarjows als Eingriff in die Meinungsfreiheit in der Corona-Krise.

Neben der DW werden auch andere Medien mit Sitz außerhalb Russlands namentlich genannt: Der US-Sender „Radio Liberty“ und das kritische „Portal Meduza“ würden etwa Falschnachrichten über fehlende Beatmungsgeräte zur Behandlung von COVID-19-Patienten in Russland verbreiten, zitiert DW aus der Mittelung von Piskarjow.

DW weist die Vorwürfe zurück

Der Vorwurf der Duma bezieht sich mutmaßlich auf einen am Samstag (4.4.) veröffentlichten Artikel der Russisch-Redaktion der DW, in dem es um Ermittlungen wegen der Verbreitung einer angeblichen Falschmeldung über das Virus in Sankt Petersburg geht. „Die DW hat einen Anwalt der Frau zitiert, gegen die Ermittlungen laufen, sowie den Koordinator der Organisation ‚Prawosatschschita Otkrytki‘, die diesen Anwalt der Frau zur Verfügung gestellt hat“, schreibt DW-Sprecher Christoph Jumpelt. „Das ist ganz reguläre Berichterstattung.“

Jumpelt zufolge habe die Öffentlichkeit gerade in Zeiten wie diesen ein Anrecht auf vollständige Information. „Dass die DW, oder Medien generell, im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie in Russland unter Beobachtung gestellt werden könnten, ist besorgniserregend“, so Jumpelt weiter. Das Umsetzen solcher Maßnahmen sei „ein Ausdruck von Unsicherheit“, erklärt der DW-Sprecher.



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