Russland lockert Strafen für häusliche Gewalt – Geldstrafen statt Haft beim ersten Vergehen

Häusliche Gewalt wird in Russland künftig weniger streng bestraft, wenn es sich um das erste Vergehen handelt und keine schwere Verletzung entsteht. Ein solches Vergehen wird nun als Fehlverhalten gewertet, welches mit einer Geldstrafe geahndet wird.
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Staatlichen russischen Statistiken zufolge gab es im Jahr 2015 knapp 50.000 Vergehen, bei denen Gewalt in der Familie eine Rolle spielte (Symbolbild).Foto: Uriel Sinai/Getty Images
Epoch Times7. Februar 2017

Präsident Wladimir Putin unterzeichnete am Dienstag ein entsprechendes Gesetz zur Häuslichen Gewalt, wonach die Strafen gemindert werden, wenn es sich um das erste Vergehen handelt und keine schwere Verletzung entsteht.

Ein solches Vergehen wird nun als Fehlverhalten gewertet, welches mit einer Geldstrafe geahndet wird. Zuvor wurde dies noch als Körperverletzung eingestuft und mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft.

Konservative Befürworter des neuen Gesetzes hatten argumentiert, dass Eltern nicht dafür bestraft werden dürften, ihre Kinder zu maßregeln. Der Staat müsse sich aus privaten Angelegenheiten heraushalten.

Kritiker befürchten jedoch, dass es mit dem neuen Gesetz noch schwerer wird, Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Außerdem werde sich das bereits weit verbreitete Problem der häuslichen Gewalt gegen Frauen verschlimmern, da Hilfe für die Opfer rechtlich schwerer werde.

Staatlichen russischen Statistiken zufolge gab es im Jahr 2015 knapp 50.000 Vergehen, bei denen Gewalt in der Familie eine Rolle spielte. Bei knapp 36.000 davon richtete sich die Gewalt gegen eine Frau.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte im Januar erklärt, es sei wichtig, den Unterschied zwischen echter Gewalt und „den verschiedenen Erscheinungsformen von Familienbeziehungen“ zu erkennen. (afp)



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