Russland und Türkei gründen Zentrum zur Friedenssicherung in Berg-Karabach

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Eine armenische Frau packt ihre Habseligkeiten zusammen und verlässt Agdham, 19. November 2020.Foto: KAREN MINASYAN/AFP via Getty Images
Epoch Times1. Dezember 2020

Russland und die Türkei wollen die Einhaltung des Waffenstillstands in Berg-Karabach mithilfe eines gemeinsamen Zentrums überwachen. Eine Vereinbarung mit technischen Details zur Gründung des Zentrums für Friedenssicherung in der umstrittenen Kaukasus-Region sei von beiden Ländern unterzeichnet worden, teilte das türkische Verteidigungsministerium am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Das Zentrum soll demnach „so schnell wie möglich“ mit der Arbeit beginnen.

Die bilaterale Vereinbarung wurde nach tagelangen Verhandlungen getroffen. Bereits Mitte November hatten sich die beiden Länder auf ein entsprechendes Vorgehen in einem Memorandum geeinigt. Damals hatte die Türkei gefordert, dass Aserbaidschan den Standort des Zentrums festlegt.

Nach sechswöchigen schweren Kämpfen um die Südkaukasus-Region Berg-Karabach hatten sich die verfeindeten Nachbarstaaten Armenien und Aserbaidschan im November unter der Vermittlung Russlands auf einen Waffenstillstand geeinigt. Für die Kontrolle des Waffenstillstands sind laut dem Abkommen russische Truppen zuständig. Russland hatte wiederholt betont, das Abkommen sehe zudem vor, dass die Türkei keine Truppen zur Friedenssicherung entsendet. Die Türkei gilt als enger Verbündeter von Aserbaidschan.

Aserbaidschanische Armee beginnt mit Übernahme der Region Latschin von Armenien

Die aserbaidschanische Armee hat mit der Übernahme der dritten und letzten Region begonnen, die Armenien gemäß des Waffenstillstandsabkommens im Berg-Karabach-Konflikt an das Nachbarland übergeben muss. Einheiten der Streitkräfte hätten am frühen Dienstagmorgen (1. Dezember) den Bezirk Latschin erreicht, teilte das Verteidigungsministerium in Baku mit. In den vergangenen Wochen hatte Armenien bereits die Regionen Aghdam und Kalbadschar an Aserbaidschan übergeben.

Auf einem vom Verteidigungsministerium veröffentlichten Video war ein Panzer mit einer aserbaidschanischen Flagge zu sehen, der einen Konvoi von Armeefahrzeugen anführte. Wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten, rückte ein von russischen Militärfahrzeugen begleiteter Konvoi aserbaidschanischer Militärtransporter in der Stadt Latschin.

Vor der Ankunft der aserbaidschanischen Armee waren die meisten der bisherigen armenischen Bewohner aus Latschin geflohen, viele nahmen dabei ihr gesamtes Hab und Gut mit. Einige der Menschen hatten ihre Häuser vor der Ankunft der aserbaidschanischen Armee sogar angezündet. Auch am Montagabend brannten am Stadtrand von Latschin wieder zwei Häuser.

Nach sechswöchigen schweren Kämpfen um die Südkaukasus-Region Berg-Karabach hatten sich die verfeindeten Nachbarstaaten Armenien und Aserbaidschan vor rund drei Wochen unter der Vermittlung Russlands auf einen Waffenstillstand geeinigt.

Das Abkommen vom 9. November sieht vor, dass beide Kriegsparteien jene Gebiete behalten dürfen, in denen sie derzeit die Kontrolle haben – für Armenien bedeutet das große Gebietsverluste. Seit der Vereinbarung gibt es in dem Land Proteste gegen die Regierung. Für die Kontrolle des Waffenstillstands sind laut dem Abkommen russische Truppen zuständig.

Durch die Region Latschin führt eine eine wichtige Straße, die Berg-Karabach und die Regionalhauptstadt Stepanakert mit Armenien verbindet. Dieser Korridor soll laut dem Abkommen von russischen Soldaten gesichert werden. (afp)



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