Schlammlawinen im Westen Kanadas: Vancouver und der größte Hafen betroffen

Die kanadische Westküsten-Metropole Vancouver ist nach Schlammlawinen, die von starken Regenfällen ausgelöst wurden, nur noch durch die USA erreichbar. Der größte Hafen Kanadas ist vom Hinterland abgeschnitten.
Titelbild
Extremer Starkregen hatte am 14. und 15. Juli an der Ahr im Norden von Rheinland-Pfalz eine Flutwelle ausgelöst und weite Teile des Tals unter Wasser gesetzt. Ähnlich ist es nun im Süden Kanadas.Foto: David Young/dpa/dpa
Epoch Times17. November 2021

Bei von starken Regenfällen ausgelösten Schlammlawinen im Westen Kanadas ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen, mindestens zwei weitere wurden vermisst. Such- und Rettungstrupps bargen nahe des 250 Kilometer nördlich von Vancouver gelegenen Orts Lillooet die Leiche einer Frau, wie die Bundespolizei am Dienstag  mitteilte.

In der Gegend hatten Schlamm- und Wassermassen am Montag mehrere Hauptverkehrsstraßen schwer beschädigt und zahlreiche Menschen in ihren Fahrzeugen eingeschlossen. 150.000 Haushalte sind ohne Strom, etwa 10.000 Menschen wurden teils per Helikopter evakuiert. Eine Ölpipeline mit 300.000 Barrel pro Tag stillgelegt.

Hunderte Menschen, die in ihren Fahrzeugen in Richtung Vancouver unterwegs waren, mussten mit Militärhubschraubern in Sicherheit gebracht werden. Die beschädigten sowie weitere Hauptverbindungsstraßen wurden gesperrt. Auch die Bahnverbindung in den Rest des Landes war außer Betrieb.

Die kanadische Westküsten-Metropole war daher nur noch vom Süden und aus den USA kommend erreichbar. Wie die Hafenbehörden des größten Hafens Kanada mitteilten ist „der gesamte Schienenverkehr zum und vom Hafen zum Erliegen gekommen“.

Zahl der Vermissten unbekannt

Bislang lägen zwei Vermisstenmeldungen vor, sagte die Bundespolizistin Janelle Shoihet. Allerdings bestehe die Befürchtung, dass noch weitere Menschen mit ihren Fahrzeugen von einer Schlammlawine weggespült worden sein könnten. „Die Gesamtzahl der vermissten Menschen und Fahrzeuge steht noch nicht fest.“

Wegen der Regenfälle hatten die Behörden Evakuierungen in der Gemeinde Merritt nordöstlich von Vancouver angeordnet. Für die Betroffenen wurden Notunterkünfte eingerichtet. „Wir erwarten, dass diese Evakuierungsanordnung wahrscheinlich mehr als eine Woche lang bestehen bleibt“, erklärte die Stadtverwaltung  am Dienstag. „Die Überschwemmungen verursachen weiterhin große Gefahren und Schäden“, betonte sie.

Auch in der Region Fraser Valley östlich von Vancouver und entlang der Grenze mit den USA gab es heftige Überschwemmungen. In der Grenzstadt Abbotsford mussten rund 1100 Menschen ihre Häuser verlassen. In rund 9000 Haushalten fiel der Strom aus.

Kanadas Premierminister Justin Trudeau sagte vor Journalisten, seine Regierung beobachte die Situation in British Columbia genau. Ottawa sei bereit, „in jeglicher Form“ zu helfen. (afp)



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