Schweizer AKW Leibstadt wenige Stunden nach Wiederinbetriebnahme erneut vom Netz

Das Atomkraftwerk von Leibstadt in der Nordschweiz ist in der Nacht zum Samstag nur wenige Stunden nach seiner Inbetriebnahme nach einem halbjährigen Stillstand wieder abgeschaltet worden. Grund sei eine Fehlfunktion in der Abgasanlage im nicht-nuklearen Bereich gewesen.
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AKW Leibstadt in der Nordschweiz.Foto: FABRICE COFFRINI/AFP/Getty Images
Epoch Times18. Februar 2017

Das Atomkraftwerk von Leibstadt in der Nordschweiz ist in der Nacht zum Samstag nur wenige Stunden nach seiner Inbetriebnahme nach einem halbjährigen Stillstand wieder abgeschaltet worden. Grund sei eine Fehlfunktion in der Abgasanlage im nicht-nuklearen Bereich gewesen, teilte der Betreiber KKL mit.

Nach Angaben der Atom-Aufsichtsbehörde Ensi wurde keine erhöhte Radioaktivität gemessen. Der Zwischenfall sei weder für die Bevölkerung noch die Umwelt gefährlich gewesen.

Das nahe der deutsch-schweizerischen Grenze gelegene AKW ist seit 1984 am Netz. Sein Betrieb wurde für mehrere Monate eingestellt, nachdem bei der Jahreshauptrevision im vergangenen August oxidierte Brennstäbe entdeckt worden waren.

Erst am Donnerstag hatte die Kontrollbehörde grünes Licht für seine Wiederinbetriebnahme gegeben, allerdings in leicht reduziertem Umfang. Am Freitagabend war es dann wieder ans Netz gegangen.

Am Montag soll das AKW erneut hochgefahren werden

Laut dem Betreiber soll das Atomkraftwerk über das Wochenende wieder instand gesetzt und am Montagabend erneut hochgefahren werden.

Gegen die Wiederinbetriebnahme des AKW hatten Greenpeace und die Schweizerische Energiestiftung vergeblich protestiert, ein Dutzend weitere Organisationen in der Schweiz und in Deutschland forderten in Schreiben an die Regierung ebenfalls seine Stilllegung. Auch Baden-Württemberg und das österreichische Bundesland Vorarlberg setzten sich für einen Aufschub der Inbetriebnahme ein.

Kritik an der Entscheidung äußerte am Samstag auch die Parlamentarische Staatssekretärin im Berliner Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter. Es sei „bedauerlich“, dass das Kraftwerk wieder ans Netz gehen dürfe, „obwohl die Ursachen für die Schäden an den Hüllrohren nicht restlos aufgeklärt zu sein scheinen“, erklärte sie.

Nach ihren Angaben hat ihr Ministerium um ein Gespräch mit der Aufsichtsbehörde Ensi gebeten, um die technischen Hintergründe für die Entscheidung „nachvollziehen“ zu können. Sie hoffe auf ein möglichst baldiges Gespräch, „denn die deutsche Bevölkerung in der Grenzregion ist sehr besorgt“, fügte Schwarzelühr-Sutter hinzu. (afp)



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