Sebastian Kurz: Maßnahmen gegen Corona in Österreich bleiben auch nach Ostern weitgehend aufrecht

Die Maßnahmen der Bundesregierung zum Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus in Österreich werden auch nach dem 13. April noch weitgehend in Kraft bleiben. Dies äußerte Kanzler Kurz am Dienstag gegenüber Medien. Man wolle sie aber „schrittweise“ zurückfahren.
Titelbild
Die Statue von Johann Nestroy mit Schutzmaske am 23. März in Wien, Österreich.Foto: Thomas Kronsteiner/Getty Images
Von 24. März 2020

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hat die Hoffnungen seiner Landsleute gedämpft, die vorerst bis 13. April anberaumten Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung des Coronavirus in Österreich würden zeitnah nach diesem Datum wegfallen.

Wie das „Neue Volksblatt“ berichtet, werden die Einschränkung im Wesentlichen auch nach Ostern noch in Kraft bleiben. „Wir werden nach Ostern in einer Phase sein, die der heutigen mehr ähnelt als der Normalzustand“, sagte Kurz am Dienstag in einer Pressekonferenz.

Es bleibe aber das Ziel der österreichischen Bundesregierung, die Maßnahmen schrittweise wieder zurückzunehmen. „Die Betonung liegt auf Ziel und auf schrittweise“, fügte der Kanzler hinzu. Das Leben der Menschen werde „nicht […] von heute auf morgen wieder so sein, wie es war“.

Neuinfektionen erstmals wieder um mehr als 20 Prozent angestiegen

Bis Freitag wolle man weitere Daten sammeln und auswerten, ehe man möglicherweise in der Lage sein werde, Genaueres über das Schicksal der Maßnahmen im Einzelnen auszusagen. Zu diesen zählen neben umfassenden Ausgangsbeschränkungen auch geschlossene Schulen, Geschäfte (mit Ausnahme jener zur Sicherstellung der Grundversorgung) und Restaurants.

Einem Bericht der „Oberösterreichischen Nachrichten“ zufolge hat die österreichische Regierung in ihren Anstrengungen, die Verbreitung des Virus einzudämmen, einen leichten Rückschlag erlitten. Das Gesundheitsministerium meldete am Dienstagmorgen (24.3.) 4.486 Infizierte und 25 Todesopfer.

Im 24-Stunden-Vergleich gab es bei den Neuinfektionen einen Zuwachs von 24,15 Prozent, nachdem die entsprechende Rate zuvor über mehrere Tage hinweg die 20-Prozent-Marke nicht überschritten hatte. Die Neuinfektionen stabil unter 20 Prozent zu halten, war das Ziel der am 13. und 14. März verkündeten Maßnahmen zur Einschränkung des sozialen Lebens.

Bisher wurden österreichweit 28.391 Personen auf das Coronavirus getestet. Die meisten Infektionen gibt es mit 1.067 in Tirol, danach folgt Oberösterreich mit 764 Fällen. Überdurchschnittlich betroffen sind dabei die „Speckgürtel“-Bezirke im Norden der Landeshauptstadt Linz, nämlich Urfahr-Umgebung mit 111 und Perg mit 105 festgestellten Infektionen.

Kurz will Corona-Tests in Österreich auf 15.000 pro Tag ausweiten

Als nächste Maßnahme will Kanzler Kurz die Testkapazitäten im Land auf rund 15.000 Tests ausweiten. Das wichtigste Ziel – neben der Reduktion der sozialen Kontakte – laute „testen, testen, testen“, betonte der Regierungschef. Dazu wolle man auf Schnelltests setzen.

Zudem werde „intensiv an der Beschaffung, Produktion und Logistik gearbeitet“. Insbesondere gehe es dabei um Schutzausrüstung für medizinisches Personal. Auch hier versucht das Regime in China, seine Rolle bei der Verbreitung des Virus durch Signalisierung von Hilfsbereitschaft zu überspielen. Nach Österreich will Peking offenbar 20 Millionen Schutzmasken liefern, die ersten fünf Millionen erwarte Kanzler Kurz noch im Laufe dieser Woche.

Da viele ausländische Pflegekräfte in der Zeit der geschlossenen Grenzen und Ausgangssperren nicht zur Verfügung stehen, hat Österreichs Regierung Zivildiener mobilisiert. Darüber hinaus wolle man „100 Millionen Euro in die Hand nehmen, um die Pflege bestmöglich zu unterstützen“.

Erste Hilfsgelder für Unternehmen nächste Woche erwartet

Am Freitag will Kurz zusammen mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Innenminister Karl Nehammer wieder vor die Presse treten, um Näheres über die weitere Vorgehensweise zu verraten. Derzeit habe man „noch kein valides Zahlenmaterial“ dahingehend, wie stark die Maßnahmen greifen und mit welchem Szenario man zu rechnen habe.

Die Bevölkerung forderte der Kanzler dazu auf, durchzuhalten und die geltenden Restriktionen weiter zu beachten.

„Wir haben es in der Hand, alles zu tun, dass es keine Zustände wie in Italien oder Spanien gibt“, erklärte der Kanzler und dankte allen, „die sich diszipliniert an die Maßnahmen halten“. Gegen Zuwiderhandelnde werde durchgegriffen. Gleichzeitig konnte Kurz in Aussicht stellen, dass das Paket für Härtefälle, das Wirtschaftsunternehmen vor dem Ruin schützen soll, derzeit finalisiert werde. Bereits in der kommenden Woche sollen die ersten Auszahlungen stattfinden können.

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