Sicherheitskreise: Burkina Fasos Präsident von Soldaten festgenommen

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Rauchschwaden über den Straßen von Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso.Foto: OLYMPIA DE MAISMONT/AFP via Getty Images
Epoch Times24. Januar 2022

In Burkina Faso ist Präsident Roch Marc Christian Kaboré nach Angaben aus Sicherheitskreisen von meuternden Soldaten festgenommen worden. „Präsident Kaboré, der Parlamentschef und einige Minister befinden sich in den Händen der Soldaten“ in einer Kaserne der Hauptstadt Ouagadougou, verlautete am Montag aus mehreren Sicherheitsquellen.

Bereits am Wochenende wurde das westafrikanische Land von Unruhen erschüttert; in mehreren Kasernen fielen Schüsse. Die Regierung bestritt aber einen Militärputsch.

In der Nähe der Privatresidenz des Präsidenten von Burkina Faso hatte es am Sonntagabend offenbar Schüsse gegeben. Anwohner berichteten der Nachrichtenagentur AFP am Sonntagabend, dass zunächst heftig, später sporadisch Schüsse in der Nähe des Hauses von Kaboré in der Hauptstadt Ouagadougou zu hören waren. Auch ein Helikopter mit ausgeschalteter Beleuchtung wurde über dem Viertel gesichtet.

Zugleich berichteten Anwohner erneut heftiges Gewehrfeuer aus zwei Kasernen in der Hauptstadt. Zuvor am Sonntag hatten Soldaten in mehreren Kasernen des Landes Schüsse abgegeben, um nach eigenen Angaben die Entlassung einiger führender Armeechefs sowie bessere Ausrüstung zu fordern. Demonstranten errichteten in der Hauptstadt Straßensperren, wurden jedoch von der Polizei vertrieben, wie AFP-Journalisten berichteten.

Regierung verhängte Ausgangssperre

Am Samstag hatte es bereits heftige Proteste gegen die Regierung mit gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gegeben. Präsident Kaboré hatte daraufhin eine nächtliche Ausgangssperre erlassen.

Das westafrikanische Land Burkina Faso gilt als eines der ärmsten Länder der Welt. Dort und in anderen Sahel-Staaten gibt es seit 2015 immer wieder dschihadistische Angriffe. Nach einer AFP-Zählung wurden in der Region seit 2015 etwa 2.000 Menschen von Dschihadisten getötet.

Die meisten der Attacken in Burkina Faso ereignen sich in den Regionen entlang der Grenze zu Mali. Dort sind unter anderem Milizen aktiv, die mit dem islamistischen Al-Kaida-Netzwerk oder der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verbunden sind. (afp/dl)



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