Sieben Tote bei Anschlagsserie in jordanischer Stadt Karak

Bei einer Serie bewaffneter Angriffe im Süden Jordaniens sind sieben Menschen getötet worden, darunter eine kanadische Touristin.
Titelbild
Rettungskräfte am Tatortes in Jordanien.Foto: Jordan Pix/Getty Images
Epoch Times18. Dezember 2016

Bei einer Serie bewaffneter Angriffe im Süden Jordaniens sind sieben Menschen getötet worden, darunter eine kanadische Touristin. Wie die Sicherheitsbehörden mitteilten, griffen Bewaffnete am Sonntag im Touristenort Karak mehrere Polizeipatrouillen sowie eine Polizeiwache an und töteten dabei vier Polizisten, zwei jordanische Zivilisten und eine Kanadierin. Die Polizei umstellte eine Kreuzfahrer-Burg, in der sich die Angreifer verschanzten. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat.

Zuerst sei eine Polizeipatrouille beschossen worden, die zu einem Hausbrand gefahren war, zitierte die amtliche jordanische Nachrichtenagentur Petra aus einer Mitteilung der Behörden. Die Angreifer, die sich in dem Haus aufhielten, hätten einen Polizisten verletzt und seien dann im Auto geflüchtet. Kurz darauf hätten bewaffnete Männer eine andere Patrouille angegriffen, jedoch niemanden verletzt.

Gleichzeitiger Anschlag auf Burg von Karak

Zur gleichen Zeit hatten sich den Angaben zufolge mehrere Bewaffnete in der Zitadelle von Karak, einer der größten Kreuzfahrer-Burgen der Region, verschanzt, das Feuer auf eine Polizeiwache eröffnet und mehrere Polizisten und Passanten verletzt. Die Verletzten seien ins Krankenhaus gebracht worden.

„Die Polizei und Sicherheitskräfte haben die Burg und die Umgebung umstellt und einen Einsatz gestartet, um die Bewaffneten zur Strecke zu bringen“, hieß es laut Petra in der Mitteilung. Das Sicherheitsministerium ging von fünf oder sechs Bewaffneten aus.

Der jordanische Regierungschef Hani al-Malki sprach vor dem Parlament von zehn Bewaffneten. An dem Einsatz rund um die Zitadelle von Karak seien auch Spezialkräfte beteiligt.

Ein hochrangiger Vertreter der Sicherheitsbehörden sagte, mehrere Menschen säßen in einem unteren Stockwerk der Zitadelle fest. Medienberichte über eine Geiselnahme in dem von Touristen gern besuchten Bauwerk wies er zurück. „Es gibt keine Geiseln“, sagte er. Einige Menschen hätten aber Angst gehabt, die Zitadelle zu verlassen, „weil die Bewaffneten und die Sicherheitsbeamten sich gegenseitig beschossen“.

Auswärtiges Amt prüft, ob Deutsche betroffen sind

Ob Deutsche betroffen waren, war zunächst unklar. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es, die deutsche Botschaft in Amman stehe mit den jordanischen Behörden in Kontakt und bemühe sich „mit Hochdruck“ um Aufklärung.

Zunächst bekannte sich niemand zu den Angriffen. In Jordanien wurden in der Vergangenheit mehrfach islamistische Angriffe verübt. Das Land gehört der US-geführten Militärkoalition an, die in Jordaniens Nachbarländern Irak und Syrien Luftangriffe gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) fliegt. Im Juni wurden bei einem Bombenanschlag nahe der syrischen Grenze sieben jordanische Grenzwächter getötet. Zu der Tat bekannte sich der IS.

(afp)



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