Bayern: Schneefälle gehen weiter – Lawinen-Warnstufe 4 ausgerufen

Die heftigen Schneefälle im Süden Bayerns gehen weiter. Bis Montag sollen am Rande der Alpen bis zu 40 Zentimeter Neuschnee dazu kommen. Der Zugverkehr Richtung Garmisch-Partenkirchen ist zeitweise gesperrt.
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Österreich am 5. Januar 2019: Ist das unser Auto?Foto: FRANZ NEUMAYR/AFP/Getty Images
Epoch Times6. Januar 2019

Der Lawinenwarndienst Bayern gab am Sonntag die zweithöchste Warnstufe aus. Der Deutsche Wetterdienst erwartet, dass sich die Schneefälle im Alpengebiet bis in den Montag hinein fortsetzen.

„Es herrscht große Lawinengefahr in den bayerischen Alpen“, erklärte der Lawinenwarndienst Bayern am Sonntag. „Das Hauptproblem stellt die enorme Auflast des Neuschnees auf die instabile Altschneedecke dar.“ Lawinen großen Ausmaßes könnten sich von selbst lösen. Skifahrer wurden gewarnt, Triebschneeansammlungen zu meiden, da sie dort „sehr leicht“ Lawinen auslösen könnten.

Für die gesamten bayerischen Alpen wurde die Warnstufe 4 ausgerufen, die zweithöchste Stufe der Lawinengefahrenskala. „Ist die Stufe 4 aktiv, muss mit großer Gefahr gerechnet werden“, erläuterte der Deutsche Wetterdienst.

„Innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums kamen besonders in den bayerischen Alpen erhebliche Neuschneemengen zusammen“, hieß es in einer Mitteilung vom Sonntag. „Damit steigt dort aber auch das Gefahrenpotential durch Lawinen.“

Österreich: Passagiere sitzen fest – Tauernautobahn kurzzeitig gesperrt

Urlauber und Reisende hatten auch am Sonntag in Österreich mit den Schneemassen zu kämpfen.

Hunderte Zugpassagiere saßen am frühen Morgen rund vier Stunden lang in Leogang bei Kitzbühel auf offener Strecke fest, weil ein schneebeladener Baum auf die Gleise gestürzt war.

Die für den Reiseverkehr wichtige Tauernautobahn war wegen einer Lawinensprengung kurzfristig gesperrt.

Münchner Flugverkehr normalisiert sich

Nach zahlreichen Flugausfällen aufgrund des starken Schneefalls in Bayern am Samstag hat sich die Situation am Flughafen München wieder normalisiert. Bislang wurden 15 Flüge wegen des Wetters gestrichen, wie eine Flughafensprecherin am Sonntagmorgen mitteilte.

Der weiterhin angesagte Schneefall könne zu großen Problemen auf der Straße und den Schienen führen, erklärt der Deutsche Wetterdienst am Sonntagmorgen. Am Münchner Flughafen sollten die Flüge am Vormittag trotz des winterlichen Wetters wie geplant starten.

Am Samstag noch waren die Räumdienste beschäftigt, die Start- und Landebahnen des Airports von den Schneemassen zu befreien. Neben 130 Annullierungen kam es auch zu Verspätungen. Rund 220 Flüge hoben erst mit einer Verzögerung von einer Stunde oder mehr ab.

Zugverkehr Richtung Garmisch-Partenkirchen gesperrt

Der starke Schneefall behindert vor allem im Süden und Westen von München auch den Zugverkehr. Etliche Verbindungen im Allgäu und zum Beispiel Richtung Garmisch-Partenkirchen sind bis auf weiteres gesperrt.

„Wir sind seit der Nacht mit allen verfügbaren Kräften vor Ort, um die Strecken so schnell wie möglich wieder befahrbar zu machen“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Sonntagmorgen. Ihm zufolge fahren mancherorts bereits Ersatzbusse. Grund für die Sperrungen sind Bäume, die wegen der schweren Schneelast in Gleise und Oberleitungen gefallen sind.

Wann die Strecken wieder frei sind, konnte die Deutsche Bahn noch nicht sagen. „Wir empfehlen unseren Reisenden, sich vor der Fahrt auf jeden Fall online zu erkundigen.“ Auch kurzfristige Änderungen sowie Informationen über Ausweichmöglichkeiten mit Bussen seien dort abrufbar.

Eingeschneite Autos in einer Straße der bayerischen Landeshauptstadt. Foto: Sven Hoppe

Durch das Wetter kam es auch zu tödlichen Unglücken: Im Berchtesgadener Land starb eine Frau bei einem Lawinenunfall. Die 20-Jährige war am Samstag am Teisenberg mit einer Tourengehergruppe unterwegs, als sie verschüttet wurde, wie die Polizei mitteilte.

Bei Bad Tölz in Oberbayern starb ein 19-Jähriger nach dem Zusammenstoß zweier Autos auf schneeglatter Straße. Vier weitere Menschen wurden nach Polizeiangaben verletzt – zwei davon schwer.

Schlittenfahrt in Baden-Württemberg: Ein Hund versucht mit zwei Kinder mitzuhalten. Foto: Thomas Warnack

Auch in Österreich sorgte der Wintereinbruch für Probleme. Straßen waren gesperrt, Autos standen im Stau, Lawinen gingen ab, wie der ORF berichtete. In Bischofshofen wurde die Qualifikation zum letzten Skispringen der Vierschanzentournee wegen heftigen Schneefalls abgesagt. (dpa)

Vor allem in Südbayern gibt es heftige Schneefälle. Foto: Tobias Hase



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