Slowakischer Journalistenmord-Prozess wird neu aufgerollt

Die Freisprüche sorgten für Empörung: In der Slowakei wird ein Mord an einem Journalisten und seiner Verlobten neu verhandelt. Vor Gericht stehen der Unternehmer Marian Kocner und eine Komplizin.
Titelbild
Der umstrittene Geschäftsmann Marian Kocner, der beschuldigt wird, den Mord an dem Enthüllungsjournalisten Jan Kuciak angeordnet zu haben, im Gerichtssaal am 03. September 2020 in Pezinok, Slowakei.Foto: Gabriel Kuchta/Getty Images
Epoch Times28. Februar 2022

Vier Jahre nach einem international beachteten Journalistenmord hat am Montag in der Slowakei ein neuerliches Gerichtsverfahren gegen den mutmaßlichen Auftraggeber Marian Kocner und eine Komplizin begonnen.

Der damals 27 Jahre alte Enthüllungsjournalist Jan Kuciak und seine gleichaltrige Verlobte Martina Kusnirova waren am 21. Februar 2018 in ihrem Haus im Dorf Velka Maca erschossen worden. Kuciak hatte über den Filz zwischen Politik und Wirtschaft geschrieben. Seine erst nach dem Doppelmord veröffentlichte letzte Reportage löste Massendemonstrationen aus, die zum Rücktritt der damaligen Regierung führten.

Dass Kocner und seine mutmaßliche Komplizin im September 2020 aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurden, sorgte international für Empörung. Im Juni 2021 gab das Oberste Gericht der Slowakei einem Einspruch der Anklage statt und hob diese Freisprüche auf.

Bereits rechtskräftig verurteilt sind der geständige Doppelmörder und zwei Komplizen, die in Kocners Auftrag gehandelt haben sollen. Beide Angeklagten wurden inzwischen wegen anderer Straftaten verurteilt. Sie müssen daher auch dann jahrelang im Gefängnis bleiben, wenn das Gericht in Pezinok bei Bratislava sie von der Journalistenmord-Anklage neuerlich freisprechen sollte. (dpa/red)



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