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US-Angriff auf den Iran

So arbeiteten die drei Atomanlagen Fordo, Natanz und Isfahan zusammen

Mit einem koordinierten Militärschlag gegen die iranischen Atomanlagen Fordo, Natanz und Isfahan haben die USA unter Präsident Donald Trump dem Regime in Teheran einen schweren Rückschlag versetzt. Bei den drei Anlagen handelte es sich um zusammenhängende Einheiten, die für die Produktion in verschiedenen Stufen wichtig waren.

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Die angegriffene Atomanlage in Fordo gilt Israel als wichtigstes Ziel in seinem Krieg gegen den Iran. (Archivbild)

Foto: Planet Labs PBC/Planet Labs PBC via AP/dpa

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Lesedauer: 3 Min.

Mit gezielten Militärschlägen gegen die iranischen Atomanlagen Fordo, Natanz und Isfahan haben die USA den nuklearen Ambitionen des Regimes in Teheran einen Rückschlag versetzt. Wie US-Verteidigungsminister Pete Hegseth und Generalstabschef Dan Caine auf einer Pressekonferenz am Sonntag mitteilten, wurden bei den Angriffen 14 massive bunkerbrechende Bomben des Typs GBU-57 eingesetzt.
Dazu kamen „mehr als zwei Dutzend“ Tomahawk-Marschflugkörper, die von US-U-Booten auf „wichtige Ziele“ in der Atomanlage von Isfahan abgefeuert wurden. Alle drei Anlagen galten als Schlüsseleinrichtungen für das Atomprogramm des Iran. Trump sprach von einer „vollständigen Zerstörung“ der Entwicklungsstätten. Inwieweit es der Führung in Teheran gelungen ist, im Vorfeld des Angriffs sensibles Material aus den Komplexen zu entfernen, ist unklar. Die Infrastruktur zur Anreicherung von Uran ist vorerst jedoch deutlich eingeschränkt.

Die Bedeutung der drei Anlagen für Irans Atomprogramm

Die Anlagen Fordo, Natans und Isfahan entfalten ihre Bedeutung für die atomaren Ambitionen in ihrem Zusammenspiel. Fordo ist tief unter einem Berg in der Nähe der heiligen Stadt Ghom gebaut und durch härtesten Stahlbeton geschützt. Über Bomben, die in der Lage sind, die Anlage zu erreichen, sollen weltweit nur die USA verfügen.
In Fordo befanden sich etwa 3.000 Zentrifugen, die Uran auf bis zu 60 Prozent anreichern können. Dieser Grad der Anreicherung gilt als nicht mehr erforderlich für eine zivile Nutzung. Waffenfähiges Uran verfügt über einen Anreicherungsgrad von etwa 90 Prozent.
Natanz wiederum war die bekannteste und größte Urananreicherungsanlage des Landes. Sie setzte sich aus einer oberirdischen und einer unterirdischen Sektion zusammen. Insgesamt verfügte sie über 10.000 Zentrifugen – und reicherte Uran ebenfalls auf 60 Prozent an. Die Anlage stand bereits in früherer Zeit im Visier von Geheimdienstaktionen. Neben Explosionen ereignete sich dort auch die Infiltration der Computersysteme durch das Stuxnet-Virus Anfang der 2010er-Jahre.

Trump auf Truth Social: „Jetzt ist die Zeit für Frieden“

Isfahan wiederum war für die Verarbeitung des aus Minen gewonnenen Uranoxid in Urantetrafluorid und Uranhexafluorid zuständig. Diese Stoffe stellen die erforderliche Vorstufe für die spätere Anreicherung in Natanz und Fordo dar. Ohne die Anlage kann der Iran kein neues Material für die Zentrifugen produzieren.
In Isfahan wurde in diesem Sinne das Ausgangsmaterial für die spätere Anreicherung hergestellt. Es ist davon auszugehen, dass die Zerstörung dieser drei Anlagen das Atomprogramm des Iran auf ein frühes Stadium zurückgesetzt hat. Selbst wenn es dem Regime gelungen sein sollte, Zentrifugen oder Ausgangsmaterial vor dem Angriff zu retten, fehlt es zurzeit an den erforderlichen Einrichtungen, um das Programm zeitnah weiterzuführen.
Davon, dass die bereits durch die vorangegangene Offensive Israels geschwächte Führung in Teheran ihre Ambitionen gänzlich aufgeben wird, ist indessen nicht auszugehen. US-Präsident Trump hat im Anschluss an die amerikanische Militäroperation dem Iran erneut Verhandlungen angeboten. „Jetzt ist die Zeit für Frieden“, betont er in einem Beitrag auf Truth Social.
Reinhard Werner schreibt für die Epoch Times zu Wirtschaft, gesellschaftlichen Dynamiken und geopolitischen Fragen. Schwerpunkte liegen dabei auf internationalen Beziehungen, Migration und den ökonomischen Folgen politischer Entscheidungen.

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