Spanische Regierung zu Salvini: „Schande für die gesamte Menschheit“

Die spanische Regierung kritisiert scharf Italiens Innenminister Salvini im Vorgehen um die Zuwanderer an Bord der "Open Arms". Spaniens Verteidigungsministerin Robles bezeichnete Salvinis Vorgehen als "Schande für die gesamte Menschheit".
Titelbild
Sechs europäische Staaten haben sich zur Aufnahme von Menschen von dem Schiff "Open Arms" bereiterklärt.Foto: Friedrich Bungert/SeaWatch/dpa
Epoch Times20. August 2019

Im Streit um das Schiff „Open Arms“ hat die spanische Regierung den italienischen Innenminister Matteo Salvini scharf kritisiert. Spaniens Verteidigungsministerin Margarita Robles sagte am Montagabend, Salvinis Vorgehen sei „eine Schande für die gesamte Menschheit“. Der Vorsitzende der Lega-Partei verfolge „ausschließlich“ wahltaktische Ziele.

An Bord der „Open Arms“ befinden sich rund hundert im Mittelmeer gerettete Zuwanderer. Das Schiff der NGO „Proactiva Open Arms“ liegt seit Tagen vor der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa, Salvini will die Menschen aber nicht an Land lassen.

Spanien hat dem NGO-Schiff „Open Arms“ offiziell Algeciras in Andalusien als sicheren Hafen angeboten. „Ich habe veranlasst, dass der Hafen von Algeciras für den Empfang der #OpenArms aktiviert werden soll“, twitterte der sozialistische Ministerpräsident Pedro Sánchez am Sonntag. „Spanien handelt immer in humanitären Notfällen.“ Nachdem 27 unbegleitete Minderjährige am Samstag auf der italienischen Insel Lampedusa von Bord durften, harren noch 107 Migranten auf dem Schiff der spanischen NGO Proactiva Open Arms aus.

Das lehnt die NGO aber angesichts der Lage an Bord, der großen Distanz zu den spanischen Balearen und der Wetterbedingungen ab.

Auch Malta verweigert dem Schiff das Einlaufen in seinen Hafen.

Deutschland, Frankreich, Rumänien, Portugal, Spanien und Luxemburg hätten sich bereit erklärt, einige der 147 auf dem Schiff ausharrenden Menschen aufzunehmen, schrieb der italienische Regierungschef Giuseppe Conte in einem offenen Brief an Innenminister Matteo Salvini.

Frankreich sicherte am Sonntag zu, 40 Migranten von der „Open Arms“ aufzunehmen. Auch die deutsche Bundesregierung bekräftigte ihre Bereitschaft, sich an einer europäischen Lösung zu beteiligen. Konkrete Zahlen könne er aber noch nicht nennen, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. Die Verhandlungen mit der EU-Kommission seien noch nicht abgeschlossen. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion