EU-Richtlinie bedroht Porzellanmanufakturen – Grenzwerte für Blei und Cadmium sollen verschärft werden

Nach der Autoindustrie kommt die Porzellanindustrie: Die Manufaktur in Meißen, die Königlichen Manufakturen Nymphenburg und KPM in Berlin sind von einer geplanten Verschärfung der EU-Grenzwerte für Blei und Cadmium besonders betroffen.
Titelbild
Ein Ausstellungsstück vereint die verschiedenen Signets der "Gekreuzten Schwerter" - dem Markenzeichen der Manufaktur Meissen.Foto: Matthias Rietschel/apn Photo
Epoch Times13. August 2017

Eine geplante Verschärfung der Grenzwerte für Cadmium und Blei in der sogenannten EU-Keramikrichtlinie droht einem Bericht zufolge Porzellanmanufakturen in ernsthafte Schwierigkeiten zu stürzen.

Brüssel plant, die Richtlinie aus dem Jahr 1984 zu überarbeiten, berichtete das Hamburger Magazin „Der Spiegel“ am Samstag. Unter anderem solle der Wert für Blei auf ein Vierhundertstel der bisherigen Obergrenze reduziert werden.

Problematisch seien die neuen Grenzwerte für Unternehmen, in denen Motive und Verzierungen per Hand auf Teller, Tassen und Schüsseln aufgetragen werden. Betroffen könnten demnach etwa die Königlichen Manufakturen Nymphenburg, KPM in Berlin und die Manufaktur in Meißen sein.

Porzellanmaler arbeiten den Angaben zufolge mit hitzebeständigen Farben, die Cadmium und Blei enthalten können. Damit Gelbrot oder Purpur besonders strahlen, verwenden sie demnach sogenannte Aufglasurfarben. Deshalb könnten die Teller Giftstoffe abgeben, besonders, wenn das Essen viel Säure enthalte.

Die geplante Neuerung basiere auf „wissenschaftlichen Erkenntnissen“, schrieb EU-Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans laut „Spiegel“ an Europaabgeordnete. Verantwortlich ist die Brüsseler Generaldirektion Gesundheit.

Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) unterstütze das Vorhaben. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) werbe für eine Ausnahmeklausel für die Manufakturen. (afp)



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