Sri Lanka: Kein Geld mehr für Öl – Vorräte reichen noch einen Tag

Sri Lanka durchlebt momentan eine ausgemachte Wirtschaftskrise. Das Land ist praktisch Pleite. Verschiedene Faktoren haben zu dieser dramatischen Lage geführt.
Menschen in Sri Lanka warten in einer Schlange vor einer Tankstelle, um Kerosin zum Kochen zu kaufen. Dort herrscht die schlimmste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Es mangelt an Treibstoff, Lebensmitteln und Medikamenten.
Menschen in Sri Lanka warten in einer Schlange vor einer Tankstelle, um Kerosin zum Kochen zu kaufen.Foto: Eranga Jayawardena/AP/dpa
Epoch Times16. Mai 2022

Im südasiatischen Inselstaat Sri Lanka gibt es kein Erdöl mehr. Das Land habe keine Devisen mehr, um die Einfuhr von Öl zu bezahlen, sagte am Montag der neue Regierungschef Ranil Wickremesinghe in einer Ansprache an die Bevölkerung. „Wir haben nur noch Vorräte für einen einzigen Tag.“

Der Regierungschef stellte die Bevölkerung auf weitere Härten in den kommenden Monaten ein. Sri Lanka mit seinen 22 Millionen Einwohnern steckt in der schwersten Wirtschaftskrise seit der Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahr 1948. Ein wesentlicher Auslöser der Krise war der Einbruch des internationalen Tourismus infolge der Corona-Pandemie. Der bisherigen Regierung war außerdem Misswirtschaft vorgeworfen worden.

Wochenlang gingen Menschen gegen den früheren Regierungschef Mahnda Rajapaksa auf die Straße. Die Proteste eskalierten vor einer Woche; mindestens neun Menschen wurden getötet und mehr als 225 weitere verletzt. Dutzende Häuser wurden in Brand gesetzt. Rajapaksa trat zurück, Wickremesinghe wurde am Donnerstag vereidigt.

Der neue Ministerpräsident kündigte ein „Wirtschaftskriegskabinett“ an. Am Sonntag hatte er mit Vertretern von Weltbank und Asiatischer Entwicklungsbank über Hilfen für sein Land gesprochen. (afp/mf)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion