Wahldebakel der Regierungspartei
Staatschef tritt zurück: Historische Niederlage in Botsuana
Nach der Parlamentswahl in Botsuana tritt Staatschef Mokgweetsi Masisi zurück, nachdem seine Partei nur einen von 61 Sitzen im Parlament erringen konnte. Seine Partei sei „glücklich“, sich nun in die Opposition zu begeben.

Der Präsident von Botswana Mokgweetsi Masisi in Gaborone am 1. November 2024. Masisi kündigte seinen Rücktritt an.
Foto: Monirul Bhuiyan/AFP via Getty Images
Bei der Parlamentswahl im südafrikanischen Botsuana hat die seit sechs Jahrzehnten regierende Demokratische Partei Botsuanas (BDP) vorläufigen Ergebnissen zufolge eine historische Niederlage eingefahren.
Aus den von mehreren Auszählungszentren gemeldeten Ergebnissen ging am Freitag nach einer Berechnung der Nachrichtenagentur AFP hervor, dass die drei Oppositionsparteien zusammen 31 von 61 Parlamentssitzen gewinnen. Die BDP von Staatschef Mokgweetsi Masisi erhält demnach bislang nur einen Sitz.
Die linksgerichtete UDC unter der Führung des Menschenrechtsanwalts Duma Boko lag der AFP-Berechnung auf Grundlage der ersten vorliegenden Ergebnisse zufolge mit mehr als 24 Sitzen in Führung. Die beiden weiteren Oppositionsparteien kamen gemeinsam auf rund ein Dutzend Sitze.
Staatschef tritt zurück
Staatschef Masisi kündigte nach Bekanntwerden der ersten Ergebnisse seinen Rückzug an. „Ich möchte der Opposition zu ihrem Sieg gratulieren und die Wahl anerkennen“, sagte er bei einer Pressekonferenz.
Er werde „alle Verwaltungsverfahren in Gang setzen, um den Übergang zu erleichtern“, versicherte der 63-Jährige, der das Amt des Staatschefs seit 2018 innehatte. Seine Partei sei „glücklich“, sich nun in die Opposition zu begeben.
Nach Ende der Auszählung dürften die Ergebnisse zu einem späteren Zeitpunkt am Freitag von der unabhängigen Wahlkommission offiziell bestätigt werden. Das Wahlsystem in Botsuana sieht vor, dass die erste Partei, die 31 Sitze bekommt, zur Gewinnerin erklärt wird und ihr Kandidat als Präsident eingesetzt wird. Demnach würde Menschenrechtsanwalt Boko der neue Präsident des Landes.
Mehr als eine Million registrierte Wähler in Botsuana waren am Mittwoch zur Stimmabgabe aufgerufen gewesen. (afp/red)
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