Stephen Bannon will mit Breitbart Trumps Gegner „fertigmachen“ – O-Ton

Nach seinem Abgang aus dem Weißen Haus hat Stephen Bannon eine neue Kampfansage gemacht: Mit dem Medium Breitbart will er künftig Trumps Gegner "fertigmachen". Speziell die Republikaner.
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Stephen Bannon ist vom Weißen Haus zu Breitbart zurückgekehrt.Foto: MIKE THEILER/AFP/Getty Images
Von 20. August 2017

Kurz nachdem bekannt wurde, dass US-Präsident Trump und sein Chef-Stratege Stephen Bannon getrennte Wege gehen, machte Bannon in einem Interview mit dem „Weekly Standard“ eine neue Kampfansage, wobei er sich gleichzeitig resigniert gab: „Die Trump-Präsidentschaft, für die wir gekämpft und die wir gewonnen hatten, ist vorbei“, so Bannon, der selbst wegen seiner Hardliner-Positionen sehr umstritten ist.

„Es wird konventioneller“

Bannon rechnet damit, dass die Trump-Regierung nach seinem Abgang „viel konventioneller“ wird. Trump werde es in Zukunft schwerer haben, sich bei Themen wie „ökonomischem Nationalismus und Einwanderung“ durchzusetzen, meint Bannon. Auch würden die Republikaner nun versuchen, Trump die Zügel anzulegen, ist er sich sicher. „Ich denke, er wird eine saubere Schuldendecke unterschreiben, ich glaube, wir werden all das sehen“, so Bannon über Trump. „Seine natürliche Tendenz – und ich glaube, das hat man diese Woche bei Charlottesville gesehen – seine eigentliche Ausgangsposition ist die seiner Basis, der Standpunkt, für den man ihn gewählt hat. Ich denke, wir werden eine Menge Einschränkungen diesbezüglich sehen. Ich denke, es wird viel konventioneller.“ Bannon begreift sein Ausscheiden offenbar nicht als persönliche Niederlage, sondern als Niederlage der von ihm vertretenen Ideen, die er auch in der provokanten Antrittsrede von Donald Trump als Ghostwriter mitformuliert hatte.

Republikaner haben „null“ Interesse an Trumps Erfolg

Trump werde es nun bei den großen und wichtigen Themen, wie z.B. der Mauer zu Mexiko, viel schwerer haben, meint Bannon. Auch könnten die moderaten Republikaner „aus dem Gefängnis ausbrechen“ und wieder einflussreicher werden, prognostiziert er. Deshalb glaubt er nicht mehr an den durchschlagenden Erfolg der Trump-Präsidentschaft, den er sich erhofft hatte – denn das republikanische Establishment habe „keinerlei Interesse“ daran, dass Trump ein Erfolg werde. Bannon O-Ton:

Sie sind keine Populisten, sie sind keine Nationalisten, sie hatten kein Interesse an seinem Programm. Null. Es gab einen halbherzigen Reformversuch bei Obamacare, es gab kein wirkliches Interesse an der Infrastruktur, sie werden eine sehr standardmäßige republikanische Steuer[reform] machen.“ Stephen Bannon über die US-Republikaner

Das Establishment der Republikaner habe Trump bis auf ein paar Steuersenkungen bisher bei allen großen Vorhaben im Stich gelassen – angefangen vom Budget für die Mauer bis zur Einwanderung, so Bannon.

Er will von außen kämpfen

Deshalb kehrt Bannon als Chefredakteur nun zu seinem umstrittenen Medium „Breitbart“ zurück. Breitbart sei seine „Maschine“ und er werde sie „auf Hochtouren“ bringen, um Trumps Gegner damit „fertig zu machen“, kündigte er an. Sein Insider-Wissen aus dem Weißen Haus will er dafür nutzen. Seine Zielscheibe werden nun „Globalisten“ und Liberale sein, denen er unterstellt, dass Weiße Haus übernommen zu haben. Weekly Standard listete die Zielscheiben auf: Dazu gehören der Nationale Sicherheitsberater H. R. McMaster, Berater Gary Cohn, aber auch Trumps Tochter Ivanka und ihr Ehemann Jared Kushner. Bannon kam im August 2016 ins Wahlkampfteam von Trump. Er und sein kontroverses Medium Breitbart, das von Kritikern als „ultrarechts“ deklariert wird, hatten auf den Wahlausgang einigen Einfluss. Seinem Rückzug aus dem Weißen Haus waren Gerüchte um interne Streits und Schuldzuweisungen nach Charlottesville vorangegangen. Bannon stellte seinen Ausstieg als freiwillig dar.

Siehe auch:

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