Ab März nächsten Jahres
Südkoreas Parlament beschließt generelles Handyverbot an Schulen
Das südkoreanische Parlament in Seoul verabschiedete ein Gesetz: Ab März nächsten Jahres wird die Handynutzung an Schulen verboten.

Handys können Kinder vom Unterricht ablenken – Hessen will dagegen mit weitreichenden Einschränkungen vorgehen. (Symbolbild)
Foto: Jens Kalaene/dpa
Nach Ländern wie Australien und den Niederlanden verbietet auch Südkorea die Handynutzung an Schulen. Das Parlament in Seoul verabschiedete ein entsprechendes Gesetz, wie eine Sprecherin am Donnerstag mitteilte. Die neue Regelung, wonach Smartphones und ähnliche Geräte in Schulen grundsätzlich verboten werden, tritt demnach kommendes Jahr im März in Kraft.
Negative Auswirkungen von Handynutzung
Laut Bildungsministerium dürfen die Geräte dann lediglich noch zu Unterrichtszwecken genutzt werden oder von Schülern, die wegen Behinderungen oder spezieller Lernbedürfnisse darauf angewiesen sind. Die Vorlage war von dem Abgeordneten Cho Jung Hun von der Oppositionspartei Macht der Staatsbürger eingebracht worden. Nach seinen Angaben war ein Handyverbot an Schulen lange an Bedenken gescheitert, eine solche Regelung könne einen Verstoß gegen die Bürgerrechte darstellen.
Südkoreas Nationale Menschenrechtskommission hatte ihre Haltung in der Sache kürzlich aber geändert. Nach ihrer Einschätzung stellt angesichts negativer Auswirkungen von Handys auf das Lernverhalten und die psychische Gesundheit von Schülern die Einschränkung ihrer Nutzung aus erzieherischen Gründen keinen Rechtsbruch dar.
Die linksgerichtete Jinbo-Partei kritisierte allerdings, das generelle Handyverbot an Schulen hindere Heranwachsende daran, „selbst verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen“.
Südkorea gehört zu den Ländern mit der stärksten Nutzung von Smartphones weltweit. Zuletzt war in dem Land, dessen Konzerne Samsung und LG zu den führenden Smartphone-Herstellern gehören, allerdings die Besorgnis wegen der zunehmenden Handyabhängigkeit von Heranwachsenden gestiegen. (afp/red)
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