Syrer dürfen überfülltes Haftlager Al-Hol verlassen – darunter Angehörige des IS

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Eine Frau geht entlang des von Kurden betriebenen al-Hol-Lagers.Foto: DELIL SOULEIMAN/AFP über Getty Images
Epoch Times5. Oktober 2020

Aus dem überfüllten Haftlager Al-Hol im Nordosten Syriens sollen tausende Syrer entlassen werden. Darunter seien auch Angehörige der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), teilten die örtlichen kurdischen Behörden am Montag mit. Inhaftierte Dschihadisten hingegen würden nicht freikommen.

In Al-Hol gibt es syrische Verwandte von Kämpfern des islamischen Staates, auch sie werden freigelassen“, sagte Riyad Derar, Ko-Vorsitzender des Demokratischen Rates Syriens (SDC).

Wer im Besitz der syrischen Staatsbürgerschaft sei, dürfe das Lager verlassen. Ausländer müssten bleiben. Ab wann die Insassen das Lager verlassen dürfen, sagte er nicht.

Der SDC ist der politische Arm der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF). Bei der SDF handelt es sich um eine kurdisch dominierte Miliz, der es in den vergangenen Jahren gelungen war, mit Unterstützung der internationalen Militärkoalition vom IS kontrollierte Gebiete in Syrien zurückzuerobern.

Fehlende Mittel des Lagers unter kurdischer Verwaltung

Das Al-Hol-Lager beherbergt derzeit 64.377 Menschen, darunter 24.300 Syrer, die entweder gefangen genommen oder durch den anhaltenden Konflikt in der Region vertrieben wurden, wie das UN-Büro für humanitäre Hilfe (Ocha) mitteilte. Schwindende Ressourcen erschwerten der kurdischen Verwaltung zuletzt aber den Betrieb des Lagers.

Viele der Insassen leben nach Angaben von Hilfsorganisationen unter verheerenden Bedingungen, unter anderem herrscht Wassermangel. Die Corona-Pandemie habe die Situation in den vergangenen Monaten zusätzlich erschwert.

Laut einem Ocha-Report vom Juli kamen seit Juni 2019 bereits mehr als 4300 Syrer frei. Die kurdische Verwaltung hatte im Gegenzug die Zusage von Sicherheitsgarantien der Angehörigen verlangt. (afp)



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