Teheran: Chamenei leitet erstmals seit acht Jahren Freitagsgebet

Inmitten der durch den versehentlichen Abschuss einer ukrainischen Passagiermaschine verschärften Krise im Iran leitet das geistliche Oberhaupt des Landes, Ayatollah Chamenei, das Freitagsgebet in Teheran. Den Abschuss der Passagiermaschine bezeichnete Chamenei als "schmerzlichen Unfall".
Titelbild
Ajatollah Ali Chamenei.Foto: Khamenei Official Website/dpa
Epoch Times17. Januar 2020

Gut eine Woche nach dem versehentlichen Abschuss einer ukrainischen Passagiermaschine im Iran hat das geistliche Oberhaupt des Landes, Ayatollah Ali Chamenei, erstmals seit Jahren wieder das Freitagsgebet in Teheran geleitet.

Die „schmerzliche“ Flugzeug-Tragödie dürfe nicht die „Aufopferung“ des durch eine US-Drohne getöteten iranischen Generals Kassem Soleimani überschatten, sagte Chamenei vor den Gläubigen in der iranischen Hauptstadt.

In Teheran hatte es tagelang regierungskritische Proteste gegeben, nachdem die iranische Führung zugegeben hatte, für den Abschuss des Flugzeugs am 8. Januar verantwortlich gewesen zu sein.

Der „Flugzeugabsturz“ sei ein „schmerzlicher Unfall“ gewesen und habe die Iraner erschüttert, sagte Chamenei. „Einige“ Menschen versuchten jedoch, das Unglück so darzustellen, dass „das großartige Märtyrertum und die Aufopferung“ Soleimanis in Vergessenheit gerate.

Das letzte Mal hatte Chamenei zum 33. Jubiläum der iranischen Revolution im Februar 2012 das Freitagsgebet in der Teheraner Mosalla-Moschee geleitet. Damals befand sich der internationale Atomkonflikt mit dem Iran auf einem Höhepunkt.

Auch der Auftritt des geistlichen Oberhaupts an diesem Freitag dürfte ein Signal an die Bevölkerung des krisengeschüttelten Landes sein. Nach der Tötung des einflussreichen iranischen Generals Kassem Soleimani bei einem US-Drohnenangriff zu Jahresbeginn hatte sich der Konflikt zwischen Teheran und Washington gefährlich zugespitzt.

Durch den Abschuss der ukrainischen Passagiermaschine kurz nach dem Start am Flughafen von Teheran kurze Zeit später geriet die politische und geistliche Führung Teherans auch innenpolitisch unter Druck. Bei dem Absturz der Maschine waren 176 Menschen getötet worden, die meisten von ihnen Iraner und Kanadier.

Zwischen Samstag und Mittwoch fanden in Teheran täglich Proteste statt. Demonstranten warfen der Regierung unter anderem Vertuschungsversuche im Zusammenhang mit dem Flugzeugabschuss vor.

Wie ein AFP-Journalist berichtete, waren am Donnerstagabend im Norden Teherans dutzende Bereitschaftspolizisten mit Schlagstöcken und offenbar auch einem Tränengaswerfer im Einsatz.

Auch im Vorfeld des Freitagsgebets waren zahlreiche Polizisten im Einsatz, wie AFP-Korrespondenten berichteten. Die iranischen Behörden hatten landesweit zu Kundgebungen im Anschluss an das Gebet aufgerufen, mit denen die Gläubigen ihre Unterstützung für die iranischen Streitkräfte und die Revolutionsgarden hervorheben sollten. (afp)

 



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