Tory-Abgeordneter nach Messerattacke gestorben – 25-Jähriger festgenommen

Der Tory-Abgeordnete David Amess ist nach einem Messerangriff gestorben.
Titelbild
Ein Polizeiauto in Großbritannien.Foto: iStock
Epoch Times15. Oktober 2021

Der britische Abgeordnete David Amess ist bei einer Messerattacke in seinem Wahlkreis getötet worden. Die britische Polizei teilte am Freitag mit, das Opfer sei nach dem Angriff in Leigh-on-Sea seinen Verletzungen erlegen. Der mutmaßliche Angreifer, ein 25-jähriger Mann, sei wegen Mordverdachts festgenommen worden. Am Tatort wurde nach Angaben der Ermittler ein Messer sichergestellt.

Während die Polizei die Identität des Opfers nicht bekanntgab, berichteten britische Medien, dass es sich um den 69-jährigen Abgeordneten der konservativen Tory-Partei handelte, der bereits seit 1983 im britischen Unterhaus saß. Die Attacke ereignete sich bei einer wöchentlichen öffentlichen Bürgersprechstunde in einer Methodisten-Kirche in der Kleinstadt östlich von London.

Die örtliche Polizei erklärte, sie sei gegen Mittag wegen des Messerangriffs alarmiert worden. Sie habe vor Ort einen Verdächtigen festgenommen und suche keine weiteren Täter. Das Opfer der Attacke sei von Notärzten vor Ort versorgt worden, bevor es seinen Verletzungen erlegen sei.

Verkehrsminister Grant Shapps würdigte Amess als „einen engagierten, umsichtigen Mann und einen wahren Parlamentarier“. Er sei getötet worden, „während er den Wählern diente, für die er während seiner gesamten Karriere unermüdlich arbeitete“. Oppositionsführer und Labour-Chef Keir Starmer nannte die Nachricht vom Tod des Abgeordneten „entsetzlich und zutiefst schockierend“.

Das Attentat weckt Erinnerungen an die Messerattacke auf die Labour-Abgeordnete Jo Cox, die 2016 im Vorfeld des Brexit-Referendums von einem Rechtsextremen ermordet worden war. Cox‘ Witwer bezeichnete den Angriff auf Amess als „so feige wie es nur geht“.

Der Labour-Abgeordnete Stephen Timms, der 2010 selbst einen schweren Messerangriff überlebte, zeigte sich von der Attacke „entsetzt“. Der frühere Vorsitzende der Konservativen, Iain Duncan Smith, äußerte sich besorgt über das Sicherheitsrisiko bei den Abgeordneten-Sprechstunden. Sicherheitsvorkehrungen, „die manchmal empfohlen werden“, seien dort nicht möglich, schrieb er auf Twitter.

Vom britischen Premierminister Boris Johnson, der zum Tatzeitpunkt mit mehreren Ministern im westlichen England weilte, gab es zunächst keine Stellungnahme. Seine Frau Carrie schrieb jedoch auf Twitter über Amess: „Er war unheimlich freundlich und gut. Ein enormer Tierliebhaber und ein wahrer Gentleman. Das ist so absolut ungerecht. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau und seinen Kindern.“ (afp/oz)



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