Tschechen stürmen polnische Supermärkte nach Steuersenkung
Nach der Aussetzung der Mehrwertsteuer auf viele Lebensmittel in Polen strömen immer mehr Tschechen die Supermärkte im Nachbarland. Verschiedene Prager Zeitungen bezeichneten dies am Dienstag als „Einkaufswahnsinn“ oder gar eine kleine „Völkerwanderung“.
Der Grund: In Polen sind seit dem 1. Februar Grundnahrungsmittel wie Brot, Fleisch und Milchprodukte von der Mehrwertsteuer befreit. Die Regelung gilt für einen Zeitraum von sechs Monaten. Die Regierung in Warschau reagierte mit der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung auf die stark gestiegene Inflation. Im Dezember betrug die Teuerungsrate 8,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Inflation in Tschechien bei 6,6 Prozent
„Es lohnt sich bei fast allem“, sagte ein Verbraucher aus Tschechien aus der Grenzstadt Český Těšín der Zeitung „MF Dnes“ vor einem Supermarkt im polnischen Cieszyn. Viele tschechische Einkaufstouristen nutzen demnach auch noch die Gelegenheit, ihr Auto vollzutanken. Polen hat die Spritsteuer vorübergehend von 23 auf acht Prozent gesenkt.
Auch in Tschechien sind die Preise zuletzt stark gestiegen. Im Dezember lag die Inflation im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 6,6 Prozent. Die Nationalbank in Prag stemmt sich mit einem strikten geldpolitischen Straffungskurs gegen die Geldentwertung.
Umsatzausfälle in Tschechien
Im Einzelhandel der tschechischen Grenzregion klagt man bereits über massive Umsatzausfälle. „Die Leute kaufen bei uns höchstens noch ein halbes Brot oder ein paar Semmeln“, sagte eine Verkäuferin aus dem östlichen Petrovice u Karviné der Zeitung „Blesk“.
Schnäppchenjagd auch an deutsch-polnischer Grenze
Die günstigeren Preise in Polen locken aber auch die Grenzbewohner anderer Nachbarländer an. So ist in der deutsch-polnischen Grenzregion die Jagd nach günstigeren polnischen Produkten praktisch zum Volkssport geworden. Laut einem Bericht bestätigen das die Verbraucherzentralen. (mf)
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