Tschechien fordert bei EU-Gipfel Anerkennung von Atomkraft als „saubere Energie“

Wegen der hohen Kosten der Umstellung auf emissionsfreie Energie fordert Tschechien die Anerkennung von Atomkraft als sauber Energiequelle. Außerdem brachte Tschechiens Ministerpräsident Babis einen Zoll auf Waren aus Ländern ins Spiel, die billiger produzieren können, da sie sich nicht dem Glauben an den "Klimaschutz" unterwerfen.
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AtomkraftwerkFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times12. Dezember 2019

In der Diskussion um Klimaneutralität in Europa hat Tschechiens Regierungschef Andrej Babis beim EU-Gipfel die Anerkennung von Atomkraft als „saubere Energie“ gefordert. Atomkraft produziere „keinerlei Emissionen“, sagte Babis am Donnerstag in Brüssel. Ohne diese Energiequelle sei die Umstellung seines Landes auf Klimaneutralität nicht möglich.

Zentrales Thema des Gipfels der EU-Staats- und Regierungschefs ist die Frage, ob sie sich bereits zu dem Ziel bekennen, Europa bis zum Jahr 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent der Welt zu machen. Osteuropäische Staaten wie Polen, Ungarn und Tschechien fordern aber zuerst umfassende Finanzzusagen, um die Umstellung ihrer Wirtschaft auf erneuerbare Energien zu bewerkstelligen. Tschechien will zudem eine Anerkennung der Atomkraft.

Babis kritisierte das Nachbarland Österreich, weil es gegen die Kernkraftwerke in Tschechien sei. Die Österreicher bezögen aber 25 Prozent ihrer Energie aus seinem Land und den dortigen Atomkraftwerken, sagte der Regierungschef. Auf Twitter schrieb er, ohne die Energielieferungen aus Tschechien hätten sich ein Viertel der Österreicher heute Morgen „nicht einmal Kaffee machen“ können.

Der tschechische Ministerpräsident verwies auch auf die hohen Kosten der Umstellung auf Klimaneutralität, die viele Milliarden für sein Land betrage. Gleichzeitig müsse überlegt werden, „wie wir China, Russland und Indien zwingen, ihre Emissionen zu senken“, sagte er. Denn diese könnten dann billiger Waren produzieren. Deshalb müsse auch über eine CO2-Grenzsteuer diskutiert werden für Länder, deren Umweltstandards niedriger als in Europa sind.(afp)

 



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