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Keine Presse- und Meinungsfreiheit

Türkei: Behörden übernehmen Kontrolle über oppositionellen Fernsehsender „Tele1“

Chefredakteur festgenommen, YouTube-Kanal geschlossen, TV-Sender übernommen: Die Türkei geht massiv gegen die Opposition vor. Nun wurde ein der Opposition nahestehender TV-Sender schikaniert.

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Imamoglu ist laut Opposition in Einzelhaft in einem Hochsicherheitsgefängnis bei Istanbul untergebracht (Archivbild).

Foto: Emrah Gurel/AP/dpa

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Lesedauer: 1 Min.

Die türkischen Behörden haben die Kontrolle über den der Opposition nahestehenden Fernsehsender „Tele1“ übernommen und den YouTube-Kanal des Senders geschlossen.
Bereits am Freitag wurde der Chefredakteur des Senders, Merdan Yanardag, festgenommen, wie dieser über seine Anwälte mitteilte. Die Festnahme erfolgte im Zuge neuer Ermittlungen wegen angeblicher Spionage gegen den inhaftierten ehemaligen Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoğlu.

Chefredakteur: Land steuert auf totalitäres Regime zu

Yanardags Untersuchungshaft wurde am Samstag um 24 Stunden verlängert, wie dieser über seine Anwälte auf X mitteilen ließ.
„Dies ist ein Zeichen, dass das Land auf ein totalitäres Regime zusteuert. Es ist ein schwerer Schlag für die Pressefreiheit“, erklärte der Chefredakteur. „Dies ist Schikane. Sie eliminiert Presse- und Meinungsfreiheit.“ Es handele sich um „Intoleranz gegenüber unabhängigen Medien und gegensätzlichen Meinungen“.
Wenige Stunden zuvor hatte ein Bevollmächtigter der Regierung die Leitung von „Tele1“ übernommen, wie der Sender selbst am Freitagabend mitgeteilt hatte. Anstelle von Nachrichten wurden Dokumentationen und Gesundheitssendungen ausgestrahlt, wie AFP-Korrespondenten berichteten.
Im Laufe des Samstag wurden Inhalte des YouTube-Kanals von „Tele1“ gelöscht, bis dieser schließlich nicht mehr erreichbar war.
İmamoğlu ist der wichtigste Rivale des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Seine Verhaftung im März hatte Massenproteste ausgelöst. İmamoğlu soll am Sonntagvormittag einem Richter vorgeführt werden, wie die wichtigste Oppositionspartei CHP im Onlinedienst X mitteilte. Sie rief zu einer Demonstration vor dem Caglayan-Gericht auf, um İmamoğlu zu unterstützen. (afp/red)

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