Logo Epoch Times
Angebot aus Kiev

„Ukraine und alle Verbündeten sind bereit” für 30-tägige Waffenruhe ab Montag

Kiew hat eine 30-tägige Waffenruhe im Ukraine-Krieg bereits ab Montag angeboten, falls Russland zustimmt.

top-article-image

Der Außenminister Sybiha bietet Waffenruhe über X an. (Archivbild)

Foto: ---/Außenministerium Ukraine/dpa

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 4 Min.

Kiew hat eine 30-tägige Waffenruhe im Ukraine-Krieg bereits ab Montag angeboten, falls Russland zustimmt. „Die Ukraine und alle Verbündeten sind bereit für eine vollständige, bedingungslose Waffenruhe zu Land, in der Luft und auf See für mindestens 30 Tage schon ab Montag“, schrieb der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha auf der Plattform X.
Einen Tag, nachdem Russland eine große Militärparade in Moskau zum Weltkriegs-Gedenken abgehalten hatte, kamen die vier Staats- und Regierungschefs aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Polen in der ukrainischen Hauptstadt mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammen.

Waffenruhe nur mit Stop westlicher Waffenlieferungen

Im Zuge ihres Treffens hätten die fünf Politiker zudem ein „ergiebiges“ Telefongespräch mit US-Präsident Donald Trump über die „Friedensbemühungen“ für die Ukraine geführt, sagte der Außenminister weiter. Trump fordert schon seit Wochen eine 30-tägige Waffenruhe in dem Krieg.
Merz, Macron und Starmer waren in der Nacht gemeinsam mit dem Zug nach Kiew gereist, wo sich ihnen Tusk anschloss. Es war der erste gemeinsame Besuch von Staats- und Regierungschefs aus den vier europäischen Staaten in der Ukraine. Er erfolgte einen Tag nach der „Siegesparade“ in Moskau.
Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen stellte sich am Samstag hinter die Forderung. Die EU sei bereit, „starken Druck“ auf Moskau aufrechtzuerhalten und im Falle eines Verstoßes gegen eine Waffenruhe „weitere schmerzhafte Sanktionen“ zu verhängen, erklärte sie im Onlinedienst X.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow machte Russlands Zustimmung zu einer Waffenruhe in einem Fernsehinterview von einem Ende westlicher Waffenlieferungen an die Ukraine abhängig. Ohne einen Stopp der Waffenlieferungen würde eine Feuerpause zu einer Zeit, „da die russischen Truppen ziemlich zuversichtlich vorankommen“, vor allem der Ukraine zugute kommen, sagte Peskow dem US-Nachrichtensender ABC. Der Kreml-Sprecher warf der Ukraine zudem vor, nicht zu sofortigen Verhandlungen bereit zu sein.
Sollte Russland der vorgeschlagenen 30-tägigen Waffenruhe nicht zustimmen, werde es zusätzliche und „sehr viel härtere Sanktionen geben“, sagte der französische Präsident Macron auf der Fahrt nach Kiew französischen Fernsehsendern. Im Zuge der geforderten Feuerpause müsse es direkte Verhandlungen zwischen Vertretern der Ukraine und Russlands geben, betonte er.
Für Merz war der Besuch in Kiew der erste als Bundeskanzler. Er erfolgt unmittelbar nach den traditionellen Antrittsbesuchen des Kanzlers in Paris und Warschau sowie bei EU und Nato in Brüssel.

Koalition künftiger Luft-, See-, Land- und Regenerationskräfte

Während des Besuchs fand auch eine Videokonferenz der sogenannten Koalition der Willigen über die weitere Unterstützung für die Ukraine statt. Dabei sollte es nach Angaben der Bundesregierung auch um die „Schaffung einer Koalition künftiger Luft-, See-, Land- und Regenerationskräfte“ gehen, mit der die ukrainische Armee „nach einem Friedensschluss wieder gestärkt und das Vertrauen in dauerhaften Frieden aufgebaut werden“ soll. Russland lehnt dagegen jegliche westliche Militärpräsenz in der Ukraine ab.
Deutschland ist Teil der „Koalition der Willigen“, der auch Frankreich, Großbritannien und Polen angehören. Diese war im März nach dem Eklat zwischen dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj und US-Präsident Donald Trump bei deren Treffen im Weißen Haus ins Leben gerufen worden. In der rund 30 Länder zählenden Gruppe werden zusammen mit Vertretern der Nato und der EU vor allem mögliche Beiträge Europas zu einer Waffenruhe und zur Friedenssicherung in der Ukraine diskutiert. (dpa/afp/red)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.