Ukrainische Kämpfer werfen Moskau Verstoß gegen Feuerpause vor

Die neuesten Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine im Newsticker.
Das Azovstal-Werk in der Hafenstadt Mariupol.
Das Azovstal-Werk in der Hafenstadt Mariupol.Foto: Victor/Xinhua/dpa
Epoch Times6. Mai 2022

18:13 Uhr: Kiew: 41 Ukrainer bei Gefangenenaustausch mit Russland freigelassen

Russland hat nach ukrainischen Angaben im Rahmen eines weiteren Gefangenenaustauschs 41 Menschen freigelassen, darunter elf Frauen. 28 Soldaten und 13 Zivilisten seien freigekommen, teilte die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk am Freitag im Messengerdienst Telegram mit. Unter den Freigelassenen sei auch ein ukrainisch-orthodoxer Geistlicher.

Zur Zahl der an Russland übergebenen Gefangenen machte Wereschtschuk keine Angaben. Seit Beginn der russischen Invasion der Ukraine am 24. Februar haben Kiew und Moskau mehrere Gefangenenaustausche vorgenommen. Vor einer Woche waren bei einem Gefangenenaustausch 14 Ukrainer freigelassen worden, darunter eine Schwangere.

17:24 Uhr: Regierungspartei: Russland wird „für immer“ in der Südukraine bleiben

Bei einem Besuch im südukrainischen Cherson hat sich erstmals ein hochrangiger russischer Politiker zu Moskaus Absichten infolge des Militäreinsatzes in der Ukraine geäußert. „An die Menschen in der Region Cherson gerichtet, möchte ich sagen, dass Russland hier ist, um für immer zu bleiben“, sagte der hochrangige Funktionär der russischen Regierungspartei Geeintes Russland, Andrej Turtschak, am Freitag laut einer Erklärung der Partei.

Bislang hatte Moskau angegeben, als Hauptziel seines Militäreinsatzes im Nachbarland dessen „Entnazifizierung“ anzustreben. „Es gibt kein Zurück in die Vergangenheit“, sagte Turtschak nun laut der Erklärung, aus der die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti zitierte. „Wir werden zusammen leben und diese reiche Region zusammen weiter entwickeln.“ Turtschak ist erster Stellvertreter des Vorsitzenden des russischen Oberhauses, dem Föderationsrat, und außerdem Generalsekretär des Parteivorstandes von Geeintes Russland. In Cherson kündigte er laut Ria Nowosti zudem die Eröffnung eines Logistikzentrums an, um humanitäre Hilfe in der Region zu leisten.

Die Stadt Cherson, die nahe der 2014 von Moskau annektierten Krim liegt, ist die erste und bislang einzige größere ukrainische Stadt, die seit Beginn der Offensive am 24. Februar vollständig unter russischer Kontrolle steht. Die eingesetzte russische Verwaltung der Küstenstadt hatte bereits angekündigt, ab dem 1. Mai den Rubel als offizielles Zahlungsmittel einzuführen.

16:17 Uhr: Ukrainische Kämpfer werfen Moskau Verstoß gegen Feuerpause vor

Das nationalistische ukrainische Asow-Regiment wirft Russland vor, sich nicht an die Feuerpause zur Evakuierung des Asow-Stahlwerks in Mariupol zu halten. Ein Fahrzeug, das Zivilisten habe abholen wollen, sei mit einer Panzerabwehrrakete beschossen worden, schrieb das Regiment am Freitag im Onlinedienst Telegram. Dabei seien ein ukrainischer Kämpfer getötet und sechs weitere verletzt worden.

Moskau hatte am Mittwochabend eine dreitägige Feuerpause zur Evakuierung von Zivilisten aus dem Asow-Stahlwerk angekündigt, die am Donnerstag in Kraft trat. Auch am Freitag und Samstag wollten die russischen Streitkräfte jeweils von 08.00 bis 18.00 Uhr (07.00 bis 17.00 Uhr MESZ) Fluchtkorridore für Zivilisten aus dem Industriekomplex öffnen.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte am Donnerstag erklärt, die Fluchtkorridore würden „funktionieren“. Die russischen Truppen hielten die Feuerpause ein, das Stahlwerk werde jedoch weiterhin belagert. Kiew erklärte, die Evakuierungen sollten am Freitag fortgesetzt werden.

Mariupol ist nach wochenlanger russischer Belagerung und Angriffen weitgehend zerstört, das Stahlwerk ist der letzte Rückzugsort ukrainischer Soldaten in der strategisch wichtigen Hafenstadt. Auch zahlreiche Zivilisten waren in die ausgedehnten Tunnelanlagen auf dem Werksgelände geflohen.

14:13 Uhr: Russland schließt taktischen Atomschlag gegen Ukraine aus

Russlands Außenministerium hat Spekulationen über einen möglichen Atomwaffeneinsatz in der Ukraine zurückgewiesen. Für einen solchen Einsatz gebe es klare Richtlinien in der russischen Atomdoktrin, betonte Alexej Saizew, ein Sprecher des Ministeriums, laut der Nachrichtenagentur Interfax.

„Sie sind nicht anwendbar für die Verwirklichung der Ziele, die im Rahmen der militärischen Spezialoperation in der Ukraine, gesetzt wurden“, fügte er hinzu. Russland nennt den Krieg in der Ukraine „Spezialoperation.“ Die russische Atomdoktrin sieht einen Einsatz der Atomwaffen nur bei einer Gefährdung der Existenz des Landes selbst vor.

Saizews Angaben nach hat Russland mehrfach Abkommen vorgeschlagen, die einen Atomkrieg unmöglich machen sollen. Dem Westen warf der Top-Diplomat eine bewusste Eskalation mithilfe der „erfundenen atomaren Bedrohung durch Russland“ vor. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte im Februar, als er den Krieg gegen die Ukraine befahl, den Westen davor gewarnt, sich einzumischen. Anderenfalls hätte das für die betreffenden Länder „Folgen, mit denen sie noch nie konfrontiert“ waren. Gleichzeitig ließ der Kremlchef die eigenen Atomstreitkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft versetzen.

13:32 Uhr: Scholz plant Fernsehansprache zur Ukraine und zum Ende des Zweiten Weltkriegs

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will sich am Sonntag in einer Fernsehansprache an die Bürgerinnen und Bürger wenden. Es gehe um das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa am 8. Mai 1945, also am Sonntag vor 77 Jahren, und um den Krieg in der Ukraine, sagte Vizeregierungssprecherin Christiane Hoffmann am Freitag in Berlin.

Mit der Ukraine und Russland stünden „zwei Länder, die im Zweiten Weltkrieg Opfer deutscher Aggression geworden sind, jetzt in diesem Jahr miteinander im Krieg“, sagte Hoffmann. „Das ist ein bedeutender und auch ein sehr bedrückender Moment.“ Der 8. Mai stehe wie kaum ein andere Tag für das „Nie wieder eines Weltkriegs“. Dass nun in Europa wieder Krieg geführt werde, sei „ein sehr bedrückender Umstand. Und darum wird es gehen in der Rede des Bundeskanzlers.“

Die Ansprache soll am Sonntagabend ausgestrahlt werden. Scholz hatte sich bereits zu Beginn des Ukraine-Kriegs am 24. Februar in einer Fernsehansprache geäußert. Damals versicherte er, dass diese „Verletzung der Souveränität der Ukraine durch Russland“ nicht hingenommen werde. Scholz machte Kreml-Chef Wladimir Putin persönlich für den Angriff verantwortlich und rief ihn auf, diesen sofort abzubrechen.

12:46 Uhr: Amnesty: Bericht zu mutmaßlichen russischen Kriegsverbrechen in Region Kiew

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat am Freitag einen rund 40-seitigen Bericht über mutmaßliche russische Kriegsverbrechen in der Ukraine vorgelegt. Unter anderem seien „rechtswidrige Luftangriffe auf Borodjanka“ sowie „außergerichtliche Hinrichtungen“ in der Region um die Hauptstadt Kiew dokumentiert worden, teilte Amnesty am Freitag mit.

Amnesty-Generalsekretärin Agnès Callamard erklärte, ihre Organisation unterstütze Angehörige der Opfer in ihren „Forderungen nach Gerechtigkeit“. Amnesty rufe die ukrainischen Behörden und den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag dazu auf, „dafür zu sorgen, dass die Beweise gesichert werden, die eine künftige Verfolgung von Kriegsverbrechen ermöglichen könnten“. Es sei „von entscheidender Bedeutung, dass alle Verantwortlichen, auch diejenigen an der Spitze der Befehlskette, vor Gericht gestellt werden“, betonte Callamard.

In Butscha und weiteren Städten und Dörfern nahe Kiew hat Amnesty International eigenen Angaben zufolge 22 Fälle rechtswidriger Tötungen durch russische Streitkräfte dokumentiert. Dabei handle es sich mutmaßlich „größtenteils um außergerichtliche Hinrichtungen“. Während zwölftägiger Recherchen vor Ort in der Ukraine hätten Mitarbeiter von Amnesty 45 Menschen befragt, die „direkte Zeugen“ der Tötungen seien oder „aus erster Hand davon wussten“. Zudem habe Amnesty mit 39 Personen gesprochen, die völkerrechtswidrige Luftangriffe auf Wohngebäude „direkt miterlebt“ oder „aus erst Hand davon erfahren“ hätten.

Die Städte Borodjanka und Butscha sind zum Synonym für mutmaßliche Kriegsverbrechen der russischen Streitkräfte in der Ukraine geworden. Die ukrainische Führung und westliche Staaten werfen Russland unter anderem vor, dort Massaker an Zivilisten begangen zu haben. Moskau bestreitet jegliche Verantwortung für die Tötungen.

12:25 Uhr: „Indirekte Feuerunterstützung“ für die eigenen Soldaten

Die mit drei bis fünf Soldaten besetzte Panzerhaubitze 2000, von denen Deutschland sieben der Ukraine überlassen will, ist ein auf ein Panzerfahrgestell montiertes fahrbares Artilleriegeschütz mit großer Feuerkraft. Das mehr als 55 Tonnen schwere Fahrzeug ist dafür gebaut worden, den eigenen Soldaten im Gefecht auch aus größerer Entfernung zu helfen, indem es Feinde beschießt. Das heißt im Militärjargon „indirekte Feuerunterstützung“.

Die Kanone mit einem Kaliber von 15,5 Zentimeter kann je nach verwendeter Munition 30 bis 40 Kilometer weit schießen und dabei mit Hilfe des eingebauten Feuerleitrechners punktgenau große Zerstörungen anrichten. Nach Angaben des Herstellers Krauss-Maffei Wegmann verschießt die Haubitze, die unter Experten als eine der modernsten der Welt gilt, bis zu zehn Granaten pro Minute.

In der Vergangenheit eingesetzt wurde das Geschütz etwa während des internationalen Militäreinsatzes in Afghanistan, zum Beispiel von der niederländischen Armee bei Kämpfen im Süden des Landes.

11:40 Uhr: Botschafter Melnyk sieht keinen Anlass für Entschuldigung

Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk sieht nach seiner Attacke auf Bundeskanzler Olaf Scholz keinen Anlass für eine Entschuldigung. „Es geht nicht darum, ob man sich entschuldigt, es geht darum, dass eine richtige Politik in diesen Tagen gemacht wird“, sagte er dem Deutschlandfunk. „Es geht nicht darum, ob man sich beleidigt fühlt oder nicht, sondern es geht darum, ob man uns hilft, in diesem Krieg nicht zu verlieren und Menschenleben zu retten.“ Das Problem, das im Weg gestanden habe, sei durch das Telefonat der beiden Präsidenten Frank-Walter Steinmeier und Wolodymyr Selenskyj nun auch ausgeräumt worden.

Die Irritationen waren zustande gekommen, nachdem die ukrainische Seite Mitte April einen Besuch von Bundespräsident Steinmeier in Kiew abgelehnt hatte, dem sie vorwirft, als früherer Außenminister eine pro-russische Politik verfolgt zu haben. Kanzler Scholz hatte daraufhin einen eigenen Besuch vorerst abgelehnt. Melnyk nannte Scholz deswegen eine „beleidigte Leberwurst“ und war dafür in Deutschland heftig kritisiert worden.

Steinmeier und Selenskyj telefonierten dann am Donnerstag miteinander. Dabei seien Irritationen der Vergangenheit ausgeräumt worden, hieß es im Anschluss. Selenskyj lud sowohl Steinmeier persönlich wie auch die gesamte Bundesregierung zu Besuchen nach Kiew ein, wie es aus dem Bundespräsidialamt hieß.

8:39 Uhr: Ukraine: Knapp 500 Zivilisten in vergangenen Tagen aus Mariupol evakuiert

Aus der seit Wochen von russischen Truppen belagerten ukrainischen Stadt Mariupol und dem dortigen Stahlwerk sind nach ukrainischen Angaben in den vergangenen Tagen insgesamt rund 500 Zivilisten in Sicherheit gebracht worden. „Es ist uns gelungen, fast 500 Zivilisten zu evakuieren“, teilte der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, am Freitag mit. Der Evakuierungseinsatz werde fortgesetzt.

8:13 Uhr: Kämpfe in Mariupol gehen weiter

Die russischen Streitkräfte in der ukrainischen Stadt Mariupol haben ihren Bodenangriff auf das Stahlwerk Asowstal den zweiten Tag fortgesetzt, obwohl Russland angibt, das Areal lediglich abzuriegeln. Das teilte der britische Militärgeheimdienst mit, der die Lage in der Ukraine besonders intensiv beobachtet und jeden Tag einen entsprechenden Bericht veröffentlicht. Die erneuten Bemühungen Russlands, Asowstal zu sichern und die Eroberung von Mariupol abzuschließen, seien wahrscheinlich mit den bevorstehenden Gedenkfeiern zum Tag des Sieges am 9. Mai und Putins Wunsch nach einem symbolischen Erfolg in der Ukraine verbunden.

Diese Anstrengung habe Russland Personal, Ausrüstung und Munition gekostet. Während der ukrainische Widerstand in Asowstal andauert, nähmen russische Verluste andernorts weiter zu. Auch die operativen Pläne im südlichen Donbass würden durchkreuzt.

5:50 Uhr: Menschenrechtsbeauftragte kritisiert Verschleppungen nach Russland

Die Menschenrechtsbeauftragte Luise Amtsberg (Grüne) hat Verschleppungen von Ukrainern nach Russland kritisiert. „Verschleppungen von Ukrainern, darunter wohl 200.000 Kinder, durch russische Truppen reihen sich ein in eine lange, grausame Liste an mutmaßlichen Kriegsverbrechen Russlands“, sagte sie dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagausgaben). Sie müssten unbedingt Teil kommender unabhängiger Untersuchungen sein.

„Denn die zwangsweise Umsiedlung von Zivilisten aus besetzten Gebieten verstößt gegen das Völkerrecht“, so die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung. „Dass die russische Kriegspropaganda von `Evakuierungen` und dem Schutz der Bevölkerung spricht, ist angesichts des aggressiven Vorgehens Russlands in der Ukraine völlig verwerflich. Der einzige richtige Schutz der Bevölkerung ist ein Ende dieses völkerrechtswidrigen Angriffskrieges.“

Aus den umkämpften Gebieten der Ukraine sind nach Moskauer Militärangaben schon fast 1,1 Millionen Menschen nach Russland gebracht worden. Knapp 200 000 von ihnen seien Kinder, hatte Generaloberst Michail Misinzew am Montag gesagt. Nach russischer Darstellung werden diese Menschen aus der Ukraine vor den Kämpfen und angeblicher Gewalt der Kiewer Führung in Sicherheit gebracht. Die Ukraine sieht dies als Verschleppung ihrer Bürger aus den derzeit russisch besetzten Gebieten im Osten und Süden. Die russische Armee lasse die Menschen nicht auf ukrainisch kontrolliertes Gebiet flüchten, heißt es in Kiew.

Donnerstag, 5. Mai

17:18 Uhr: Ex-General kritisiert neue US-Strategie im Ukraine-Krieg

Der frühere deutsche General Harald Kujat fordert Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf, im Ukraine-Krieg auf Friedensverhandlungen zu drängen und kritisiert die USA. „Ich halte es für abwegig, von Sieg oder Niederlage zu sprechen“, sagte er dem Magazin Cicero. Vielmehr müssten nun Gespräche dazu führen, Leid und Zerstörung zu beenden.

Sorge bereiteten ihm neue strategische Überlegungen der USA, in deren Zentrum nicht mehr Schutz und Beistand für die Ukraine stünden, sondern „Russland als geopolitischen Rivalen nachhaltig zu schwächen“. Deutschland könne hier eine wichtige Vermittlerrolle einnehmen. Es sei richtig, die Ukraine in ihrem Abwehrkampf zu unterstützen, aber die Hilfe „darf kein Alibi für mangelnde Verhandlungsbereitschaft sein“, so der Militärexperte. Nach Meinung Kujats hat der Bundeskanzler „das Format, die amerikanische Regierung gemeinsam mit Präsident Macron zu einer Verhandlungslösung zu bewegen“. Harald Kujat war von 2000 bis 2002 Generalinspekteur der Bundeswehr und von 2002 bis 2005 Vorsitzender des NATO-Militärausschusses.

16:27 Uhr: Slowakei für CO2-Handel-Aussetzung statt Öl-Embargo

Wegen des Ukraine-Krieges befürwortet die Slowakei eine Aussetzung des CO2-Handels anstatt eines Öl-Embargos gegen Russland. Sein Land sei nicht in der Lage, sofort aus russischem Öl auszusteigen, sagte der slowakische Wirtschaftsminister Richard Sulik am Donnerstag dem Deutschlandfunk. Stattdessen plädiere er für das Pausieren des CO2-Handels, um die Energiepreise zu senken und Russland so Geld zu entziehen.

Der Klimaschutz habe dagegen aktuell keinen Vorrang. „Das Problem der EU ist, dass sie zu viele Ziele gleichzeitig verfolgen will: Klimaschutz machen, gegen Energiepreise kämpfen, Atomstrom abstellen und Putin besiegen“, so Sulik. Die EU-Kommission will in ihrem sechsten Sanktionspaket ein Öl-Embargo gegen Russland beschließen. Um den Ländern Zeit für die Umstellung zu geben, soll es Übergangsfristen geben.

Der slowakische Wirtschaftsminister beklagte jedoch, eine Übergangsfrist bis Ende 2023 würde nicht ausreichen. Eine solche Frist müsse „bis zum Ende des Jahres 2025“ gelten, sagte der Wirtschaftsminister. Aber momentan sei die größte Priorität „den Krieg einzustellen“. Die bisherigen Sanktionspakete der EU hätten das bisher nicht geschafft, so der slowakische Minister.

13:52 Uhr: Selenskyj startet weltweite Spenden-Kampagne für Ukraine

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, über die weltweit Spenden für den Kampf der Ukraine gegen die russischen Truppen sowie den Wiederaufbau des Landes gesammelt werden sollen. „Mit einem Klick können Sie spenden, um unsere Verteidiger zu schützen, unsere Zivilisten zu retten und die Ukraine wiederaufzubauen“, sagte Selenskyj zum Start der Kampagne United24 in einem am Donnerstag auf seinem Twitter-Kanal veröffentlichten Video.

Für den „Sieg“ der Ukraine sei jede Spende wichtig, sagte Selenskyj. Dem Präsidenten zufolge werden die über die Website u24.gov.ua generierten Spenden zunächst an die ukrainische Nationalbank überwiesen, anschließend sollen sie an die „relevanten Ministerien“ verteilt werden. Die ukrainische Regierung werde „alle 24 Stunden“ darüber informieren, wie das Geld eingesetzt werde, sagte Selenskyj weiter.

„Nur gemeinsam haben wir die Möglichkeit, den Krieg zu stoppen und wiederaufzubauen, was Russland zerstört hat“, appellierte Selenskyj an potenzielle Spender. Die Ukraine werde die Hilfe der Menschen nie vergessen. Westliche Staaten unterstützen die Ukraine sowohl militärisch als auch humanitär, in ihrer Größe bleibt die ukrainische Armee der russischen jedoch weit unterlegen. Selenskyj tritt regelmäßig per Videoschalte vor westlichen Parlamenten weltweit auf, um für mehr Unterstützung für sein Land zu werben.

13:15 Uhr: Merz sieht nach Kiew-Besuch „keine Störungen“ mit Scholz

CDU-Chef Friedrich Merz sieht nach seiner Reise in die Ukraine keine großen Verwerfungen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Er habe mit dem Bundeskanzler über den Besuch gesprochen, sagte Merz der „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe). Dabei habe er auch eine Lageeinschätzung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyjs geschildert.

„Zwischen Scholz und mir gibt es auch nach dem Besuch keine Störungen“, so Merz. Er habe bei einem Gespräch mit dem ukrainischen Staatschef auch dafür geworben, dass die Schwierigkeiten bei gegenseitigen Besuchen zwischen der Ukraine und Deutschland überwunden werden. „Da hat sich etwas verkantet“, so Merz. „Ich habe als Oppositionsführer Selenskyj dazu geraten, dass gegenseitige Besuche wieder stattfinden müssen – auch des Bundespräsidenten, wenn er das für möglich und angezeigt hält.“

Er hoffe, dass er „atmosphärisch einen Beitrag dazu geleistet habe, dass sich das Ganze etwas entspannt“. Insgesamt forderte er mehr Entschlossenheit von der Bundesregierung. „Mir ist auf der Reise klar geworden, dass die Eindrücke, die von uns entstanden sind, obwohl wir mit zu den größten Geldgebern der Ukraine zählen, fatal sind“, sagte er. Es verfestige sich das Bild, dass Deutschland immer nur zögere. „Wir sind immer in der Gruppe der Letzten dabei.“

11:11 Uhr: Bundestagspräsidentin will nach Kiew reisen

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) erwägt offenbar einen Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Das berichtet das Portal „The Pioneer“ unter Berufung auf ukrainische Parlamentskreise. Demnach habe ihr Büro bereits entsprechende Vorgespräche mit dem ukrainischen Parlamentspräsidenten Ruslan Stefantschuk geführt.

Die Reise könnte am Wochenende stattfinden. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte zuletzt mitgeteilt, vorerst nicht nach Kiew reisen zu wollen und als Grund dafür die Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier angegeben.

Sollte Bas in die Ukraine reisen, würde es sich um den ranghöchsten Besuch aus Berlin seit Beginn des Krieges handeln. Gemäß dem Inlandsprotokoll der Bundesregierung hat die SPD-Politikerin aktuell das zweithöchste Staatsamt inne.

10:18 Uhr: USA helfen Ukraine bei Jagd auf russische Generäle

Die ukrainische Armee stützt sich bei ihren erfolgreichen Angriffen auf russische Generäle einem Bericht der „New York Times“ zufolge teilweise auf Informationen aus den USA. Dabei berief sich die Zeitung auf Angaben nicht genannter ranghoher US-Militärs. Die ukrainische Armee nimmt für sich in Anspruch, seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar zwölf russische Generäle durch gezielten Beschuss getötet zu haben.

Demnach versorgten die USA die Ukrainer mit Angaben über Bewegungen russischer Stäbe, die ukrainische Armee ergänze dies mit Ergebnissen ihrer eigenen Aufklärung. Pentagon-Sprecher John Kirby bestätigte allgemein, dass die USA der Ukraine Informationen lieferten, „die sie braucht, um sich verteidigen zu können“. Zu Details äußere man sich aber nicht.

Moskau hat sich zum angeblichen Verlust der Generäle nicht geäußert. Der Tod solch ranghoher Offiziere gilt als ungewöhnlich. Allerdings mussten sich bei den Schwierigkeiten des russischen Vormarsches in den ersten Wochen des Krieges viele Generäle selbst an die Front begeben und setzten sich damit der Gefahr aus, getroffen zu werden.

Die US-Quellen dementierten der „New York Times“ zufolge aber, Infos über einen Frontbesuch des russischen Generalstabschefs Waleri Gerassimow weitergegeben zu haben. Die ukrainische Armee hatte nach eigenen Angaben vergangene Woche in einem russischen Stab nahe der Stadt Isjum mehrere ranghohe Offiziere getötet. Gerassimow war nach US-Angaben aber schon vorher wieder aus der Ostukraine abgereist.

6:54 Uhr: Bericht: US-Informationen tragen zur Tötung russischer Generäle in der Ukraine bei

Die von den USA an die ukrainische Armee gelieferten Geheimdienstinformationen haben einem US-Medienbericht zufolge zur Tötung mehrerer russischer Generäle beigetragen. Die „New York Times“ berichtete am Mittwoch unter Berufung auf Geheimdienstkreise, dass die USA insbesondere die Standorte der „mobilen Hauptquartiere der russischen Armee“ ausfindig machen und die Informationen mit den ukrainischen Streitkräften teilen. So konnten die Ukrainer die Kommandostände demnach mit Artillerie angreifen.

Die Ukrainer haben seit Beginn der Invasion in der Ukraine am 24. Februar wiederholt gemeldet, russische Generäle vor Ort getötet zu haben. Teils wurden die Angaben von russischer Seite bestätigt. Anfang März meldete die Stadtverwaltung der südrussischen Stadt Noworossijsk beispielsweise, dass General Andrej Suchowezkij, der stellvertretende Kommandeur der 41. Armee, in der Ukraine „heldenhaft“ gestorben sei.

Ukrainische Berichte, wonach der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow in der vergangenen Woche bei einer „Explosion“ in Isjum in der Ostukraine verletzt worden sei, bestätigten die USA nicht. Das US-Verteidigungsministerium hatte jedoch am Montag bestätigt, dass Gerassimow „mehrere Tage“ an der Front im Osten der Ukraine verbracht hatte. (agenturen/red)



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