UN-Sicherheitsrat: Rohstoffreiche Westsahara gehört zu Marokko
Nach langen Streitigkeiten hat die UNO beschlossen, dass die Westsahara zu Marokko gehört. Die Westsahara ist ein rohstoffreiches Gebiet. Algerien, das die Unabhängigkeitsbewegung in der Westsahara unterstützt, blieb der Abstimmung fern.
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Neben Marokko beansprucht auch die von Algerien unterstützte Bewegung Polisario das rohstoffreiche Wüstengebiet (Symbolbild).
Der UN-Sicherheitsrat billigte nach jahrzehntelange Streit um die Westsahara billigte einen Plan, der vorsieht, dass Marokko die Kontrolle über die Region übernimmt. Elf der 15 Mitgliedstaaten des Gremiums votierten am 31. Oktober für den von Marokko konzipierten Plan.
Die Westsahara soll zwar einen Autonomiestatus erhalten, aber zu Marokko gehören. Marokkos König Mohammed VI. sprach von einem historischen Wendepunkt, während in Rabat Tausende den Beschluss mit Jubel und Feierlichkeiten begrüßten.
Marokko gehört dem UN-Sicherheitsrat nicht an, die USA brachten den Resolutionsentwurf ein. US-Präsident Donald Trump hatte bereits im Jahr 2020 während seiner ersten Amtszeit Marokkos Anspruch auf die rohstoffreiche Westsahara anerkannt, nachdem Marokko seine Beziehungen zu Israel normalisiert hatte.
Marokko stellte seinen Westsahara-Plan erstmals 2007 vor. Er sieht vor, dass die Westsahara unter der alleinigen Souveränität Marokkos steht, aber Autonomierechte genießt. Dies könnte die „am besten umsetzbare Lösung“ sein, hieß es nun in der Resolution des Sicherheitsrats.
Drei Staaten enthielten sich
Drei Staaten enthielten sich bei der Abstimmung. Algerien, das die Unabhängigkeitsbewegung in der Westsahara unterstützt, blieb der Abstimmung fern.
Der Sicherheitsrat forderte UN-Generalsekretär António Guterres und den UN-Gesandten für den Westsahara-Konflikt, Staffan de Mistura, dazu auf, auf Basis des marokkanischen Plans zu verhandeln, bis alle Seiten eine gemeinsame Lösung finden.
Der Sicherheitsrat beschloss, dass die UN-Friedensmission in der Westsahara (Minurso) ein weiteres Jahr arbeiten soll.. Die Bundeswehr ist daran laut Bundesverteidigungsministerium mit bis zu vier Militärbeobachtern beteiligt.
Polisario will Unabhängigkeitsreferendum
Marokko sieht die rohstoffreiche und an der fischreichen Atlantikküste gelegene Region als Teil seines Staatsgebietes an. Die Polisario-Front, die Unterstützung aus Algerien erhält, fordert dagegen weiterhin ein Unabhängigkeitsreferendum.
Die Westsahara war bis 1975 eine spanische Kolonie. Danach führte Marokko einen 15-jährigen Krieg gegen die Unabhängigkeitsbewegung Polisario-Front.
Während des Baus des Atlantikhafens Dakhla, der 40 km nördlich der Stadt Dakhla in der umstrittenen Westsahara: Die „Atlantik-Initiative” von Marokko verspricht Mali, Burkina Faso, Niger und Tschad Zugang zum Meer.
Foto: Abdel Majid Bziouat/AFP via Getty Images
Algeriens UN-Botschafter Amar Bendjama sagte am 31. Oktober, seine Regierung habe mit dem Fernbleiben von der Abstimmung seine „Distanz“ zu der Resolution zum Ausdruck gebracht. Der Text spiegele die „Doktrin“ der UN zur Entkolonialisierung „nicht korrekt oder ausreichend wider“.
In einer Rede erklärte König Mohammed VI., Marokko beginne nun ein „neues und siegreiches Kapitel“ auf dem Weg zur Anerkennung der marrokanischen Identität der Sahara auf. Damit solle das Thema „endgültig abgeschlossen“ werden. Er sei darauf „enorm stolz“, verkündete der Monarch.
In den Straßen von Rabat herrschte feierliche Stimmung. „Die Sahara ist marokkanisch und war es immer“, sang die Menge und wechselte dabei zwischen dem Rhythmus der Nationalhymne und anderen patriotischen Liedern. „Wir sind wirklich stolz, das ist unser Land, unsere Sache“, sagte die 40-jährige Sanae. (afp/red)
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