Ungarn dementiert Nutzung von Pegasus-Spähsoftware

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Mikrofone von JournalistenFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times19. Juli 2021

Ungarn hat Berichte zurückgewiesen, wonach Budapest die Handys von Journalisten per Computersoftware ausspioniert hat. „Die Regierung hat keine Kenntnis von einer derartigen Datensammlung“, sagte Außenminister Peter Szijjarto am Montag bei einer Pressekonferenz. Der ungarische Geheimdienst nutze die betreffende Software namens Pegasus „überhaupt nicht“.

Die marokkanische Regierung wies derweil den Verdacht „kategorisch zurück“, ihre Geheimdienste hätten die Pegasus-Software zur Ausspähung von Kritikern im eigenen Land und im Ausland eingesetzt. Rabat habe „niemals Computersoftware erworben, um Kommunikationsgeräte zu infiltrieren“, erklärte ein Sprecher am Montag. Auch habe die Regierung nicht die Telefone in- oder ausländischer Prominenter oder Chefs internationaler Organisationen mit derartiger Software gehackt.

Eine internationale Recherchegruppe hatte zuvor ein Datenleak mit mehr als 50.000 Telefonnummern ausgewertet, die seit 2016 als Ziel möglicher Überwachung durch Kunden des israelischen Unternehmens NSO Group ausgewählt worden sein sollen. Wie viele der Anschlüsse tatsächlich gehackt oder überwacht wurden, blieb zunächst unklar. Das von der Firma entwickelte Programm namens Pegasus gilt dem Bericht zufolge unter Experten als das derzeit leistungsfähigste Spähprogramm für Handys und ist als Cyberwaffe eingestuft worden.

Zu den Journalisten, auf deren Handys laut Bericht Spuren erfolgreicher Pegasus-Angriffe nachgewiesen wurden, zählen zwei Reporter des ungarischen Investigativmediums Direkt36 – sie seien offenbar im Visier staatlicher Stellen gewesen.

In Frankreich wurde dem Bericht zufolge unter anderem eine bekannte Reporterin von „Le Monde“ ausgespäht. Eine Analyse der Daten und weitere Recherchen sprechen demnach dafür, dass diese Angriffe von Marokko ausgegangen seien. (afp)



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