Ungarns Regierungschef lässt sich mit umstrittenen Corona-Vakzin aus China impfen

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Packungen der ersten Lieferung von Covid-19-Impfstoffen, die von Chinas Sinopharm-Unternehmen entwickelt wurden, werden am 24. Februar 2021 in Matranovak, Ungarn, inmitten der anhaltenden Coronavirus-Covid-19-Pandemie gesehen.Foto: PETER KOMKA / POOL / AFP über Getty Images
Epoch Times28. Februar 2021

Der ungarische Regierungschef Viktor Orban hat sich mit dem Vakzin des chinesischen Herstellers Sinopharm impfen lassen. „Ich bin geimpft“, hieß es auf Orbans offizieller Seite beim Onlinedienst Facebook am Sonntag. Dazu veröffentlichte der Ministerpräsident Bilder und ein Video seiner Impfung.

Weder der Impfstoff von Sinopharm, noch der ebenfalls in Ungarn eingesetzte russische Impfstoff Sputnik V sind bisher in der EU offiziell zugelassen. Orban hatte Brüssel in Zusammenhang mit der Impfstoff-Beschaffung kritisiert und die Ungarn aufgerufen, Sorgen wegen des chinesischen Impfstoffes außer Acht zu lassen. Auch Präsident Janos Ader hatte sich am Freitag den Sinopharm-Impfstoff verabreichen lassen.

Obwohl die regierungstreuen Medien im EU-Mitgliedstaat Ungarn den chinesischen Impfstoff anpreisen, sehen ihn viele Ungarn kritisch. Einer jüngsten Umfrage zufolge landet das Sinopharm-Vakzin in seiner Beliebtheit auf dem letzten Platz nach den Produkten der westlichen Unternehmen Moderna, Biontech-Pfizer und Astrazeneca sowie hinter dem russischen Impfstoff Sputnik V.

Bereits im Oktober 2020 postet der ungarische Staatspräsident auf Twitter einen Beitrag mit einem Foto auf dem er anscheinend gerade eine Corona-Impfung erhält. Über dem Foto steht der Aufruf: „Just do it!“

Anfang des Monats hatte Ungarn 550.000 Impfdosen des chinesischen Unternehmens erhalten. Budapest rechnet mit einer weiteren Million Dosen im März und April und 3,5 Millionen im Mai.

Peking bewirbt intensiv seine Corona-Impfstoffe

In der extensiven Bewerbung seiner Corona-Impfstoffe sehen Kritiker den Versuch Pekings, sein internationales Ansehen durch eine sogenannte „Impfdiplomatie“ stärken zu wollen. Global gesehen ist das öffentliche Vertrauen in die Sicherheit und Wirksamkeit der chinesischen COVID-19-Impfstoffe recht gemischt.

Während Taiwan wegen fehlender Informationen und wissenschaftlichen Berichten bereits entschieden hat chinesische Impfstoff nicht zu kaufen, stellt der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro beim Sinovac-Corona-Impfstoff aufgrund brasilianischer Studien, die dem Impfstoff einen Wirkungsgrad von 50,4 Prozent bescheinigen, seine Wirksamkeit in Frage. In China selbst sind die Positionen zu den eigenen Corona-Impfstoffen ähnlich zweigeteilt.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erklärte angesichts von Lieferengpässen bei den für Europa zugelassenen Corona-Impfstoffen Ende Januar, dass er „keine grundsätzlichen Hindernisse“ sehe, im Notfall auch auf russische oder chinesische Corona-Impfstoffe zurückzugreifen. (afp/er)



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