Unicef beklagt Situation von Kindern in Flüchtlingsunterkünften

Viele Flüchtlingskinder seien zu lange in Unterkünften untergebracht, die keineswegs kindgerecht seien, sagte Unicef-Deutschland-Geschäftsführer Christian Schneider am Dienstag bei der Vorstellung einer Studie in Berlin.
Titelbild
Flüchtlingskinder (Symbolbild).Foto: BOUREIMA HAMA/AFP/Getty Images
Epoch Times21. März 2017

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef kritisiert den Umgang mit minderjährige Flüchtlingen in Deutschland.

Viele von ihnen seien zu lange in Unterkünften untergebracht, die keineswegs kindgerecht seien, sagte Unicef-Deutschland-Geschäftsführer Christian Schneider am Dienstag bei der Vorstellung einer Studie in Berlin.

In vielen Gemeinschaftsunterkünften sei ihr Leben von „Tristesse und langem Warten“ geprägt. Sie seien dort häufig Zeugen von Gewalt und Auseinandersetzungen, auch die Minderjährigen selbst seien zu wenig vor Übergriffen geschützt.

Aus der Befragung der Flüchtlinge ging auch hervor, dass lediglich ein knappes Drittel der Flüchtlingskinder in Erstaufnahmeeinrichtungen die Schule besuche, wie Adam Naber vom Bundesfachverband für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge erläuterte. In vielen Bundesländern hängt die Schulpflicht davon ab, ob das Kind in einer Erstaufnahmeeinrichtung oder einer Einzelunterkunft lebt.

Familien mit Kindern sollten so kurz wie möglich in Gemeinschaftseinrichtungen untergebracht werden, sagte Schneider. „Der Ausnahmezustand darf nicht zur Normalität werden.“

In diesem Zusammenhang kritisierte er das Gesetzesvorhaben der Bundesregierung, die mögliche Verweildauer von Flüchtlingen ohne Bleibeperspektive in Gemeinschaftsunterkünfte über die bisher geltenden sechs Monate hinaus zu verlängern. Über die geplante Maßnahme, die zum Gesetzespaket zur besseren Durchsetzung der Ausreisepflicht gehört, berät der Bundestag am Donnerstag erstmals.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion