Massaker von Las Vegas – Freundin des Schützen soll Ermittlern helfen

Nach dem Massenmord bei einem Konzert in Las Vegas erhoffen sich die Ermittler von der Freundin des Schützen Antworten. Sie traf gestern Abend in Los Angeles von den Philippinen ein.
Titelbild
Blumen am Ort der Schießerei in Las Vegas.Foto: Drew Angerer/Getty Images
Epoch Times4. Oktober 2017

Nach dem Blutbad von Las Vegas setzen die Ermittler bei der Suche nach einem Motiv auf die Freundin des Todesschützen.

Die 62-jährige Marilou Danley kehrte am Dienstagabend in die USA zurück und wurde dort von Beamten der US-Bundespolizei FBI in Empfang genommen. Die Ermittler erhoffen sich von ihr Aufklärung über die Motive des 64-jährigen Stephen Paddock, der am Sonntagabend von seinem Hotelzimmer in Las Vegas aus 58 Besucher eines Country-Festivals erschoss und hunderte verletzte.

Danley war zum Zeitpunkt der Bluttat auf den Philippinen. Die Ermittler gehen Berichten nach, wonach Paddock ihr dorthin eine Woche vor den tödlichen Schüssen in Las Vegas 100.000 Dollar (rund 85.000 Euro) überwiesen habe. Die Australierin war vor rund 20 Jahren in die USA eingewandert, um im Casinobereich zu arbeiten. Paddock war ein leidenschaftlicher Spieler und besuchte häufig Casinos.

Ermittler haben bislang keine Erkenntnisse, was den Rentner zu seiner Tat getrieben haben könnte. Es sei absolut entsetzlich und unerklärlich, wie ein Mensch eine solches Verbrechen verüben könne, sagte Sheriff Joseph Lombardo. Angesichts der umfangreichen Vorbereitungen des Täters, der an verschiedenen Orten insgesamt 47 Schusswaffen hortete, sei jedoch klar, dass er den Angriff gründlich geplant hatte.

Laut Sheriff Lombardo hatte Paddock Kameras an seiner Hoteltür sowie auf dem Flur davor installiert, so dass er sehen konnte, wer sich dem Raum näherte. Laut Lombardo schoss Paddock am Sonntagabend durch die Tür seines Hotelzimmers und traf einen Hotel-Sicherheitsmann ins Bein. Als Elitepolizisten kurze Zeit später das Zimmer stürmten, lag Paddock tot auf dem Fußboden, offenbar hatte er sich selbst erschossen.

Mehrere Medien veröffentlichten Fotos aus dem Inneren von Paddocks Zimmer. Darauf zu sehen waren auf Ständer montierte Sturmgewehre mit Zielfernrohr, Magazine mit Munition und ein Tisch, auf dem offenbar eine handgeschriebene Notiz liegt.

Sheriff Lombardo äußerte sich nicht zu den Bildern. Er bestätigte jedoch, dass der Attentäter mindestens eines seiner Schnellfeuergewehre mit einem so genannten Bump Stock in ein vollautomatisches Maschinengewehr umgebaut hatte – dadurch konnte der 64-Jährige Hunderte von Schüssen pro Minute abfeuern. Insgesamt dauerte das Massaker laut Polizei zwischen neun und elf Minuten.

Am Mittwoch will US-Präsident Donald Trump nach Las Vegas reisen, um Vertreter der Sicherheitskräfte und Angehörige der Opfer zu treffen. Trump hatte den Attentäter am Dienstag als „krank“ und „wahnsinnig“ bezeichnet.

Während Trump erklärte, über das US-Waffenrecht werde erst später gesprochen, legte der US-Kongress ein umstrittenes Gesetzesvorhaben auf Eis. Dieses zielte darauf ab, den Kauf von Schalldämpfern für Schusswaffen zu erleichtern. Gleichzeitig sollte es erschwert werden, bestimmte Munitionstypen als „panzerbrechend“ zu bezeichnen. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion