US-Geheimdienste: Kronprinz Mohammed „genehmigte“ tödlichen Einsatz gegen Khashoggi – Einreisesperre gegen 76 saudische Staatsbürger

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Jeff Bezos unterhält sich mit Hatice Cengiz (r), der Verlobten Kashoggis.Foto: Lefteris Pitarakis/AP/dpa/dpa
Epoch Times26. Februar 2021

Der saudiarabische Kronprinz Mohammed bin Salman hat nach Einschätzung der US-Geheimdienste den tödlichen Einsatz gegen den Journalisten Jamal Khashoggi „genehmigt“. US-Geheimdienstkoordinatorin Avril Haines gab am Freitag einen geheimen Bericht zur Ermordung des Journalisten im saudiarabischen Konsulat in Istanbul im Oktober 2018 frei.

„Unserer Einschätzung zufolge genehmigte der saudiarabische Kronprinz Mohammed bin Salman einen Einsatz in Istanbul, Türkei, um den saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi zu ergreifen oder zu töten“, heißt es in dem Dokument.

„Seit 2017 hat der Kronprinz die absolute Kontrolle über die Sicherheits- und Geheimdienstorganisationen des Königreichs“, heißt es in dem Bericht. „Das macht es höchst unwahrscheinlich, dass saudiarabische Vertreter einen solchen Einsatz ohne die Genehmigung des Kronprinzen ausgeführt hätten.“ An dem Einsatz gegen Khashoggi seien zudem ein enger Berater und Personenschützer des Kronprinzen beteiligt gewesen.

„Der Kronprinz sah Khashoggi als Bedrohung für das Königreich an und unterstützte grundsätzlich, wenn nötig gewaltsame Mittel, um ihn zum Schweigen zu bringen“, heißt es in dem Bericht weiter. Unklar sei aber, in wieweit saudiarabische Regierungsvertreter im Voraus geplant hätten, dem regierungskritischen Journalisten Gewalt anzutun.

Einreisesperre gegen 76 saudische Staatsbürger

Die USA haben gegen 76 saudische Staatsbürger eine Einreisesperre verhängt. Das teilte US-Außenminister Antony Blinken am Freitagnachmittag (Ortszeit) mit. Nach der Veröffentlichung eines US-Geheimdienstberichts kurz zuvor, wonach Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman die Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi genehmigt haben soll, wurden 76 Personen sanktioniert von denen angenommen wird, „dass sie an der Bedrohung von Dissidenten im Ausland“ beteiligt gewesen seien, teilte Blinken mit.

„Der Mord an dem Journalisten und ständigen US-Einwohner Jamal Khashoggi schockierte die Welt. Ab heute werden wir eine neue globale Politik haben, die seinen Namen trägt, um denjenigen, die sich an extraterritorialen Angriffen auf Journalisten oder Aktivisten beteiligen, Visabeschränkungen aufzuerlegen“, kündigte der Außenminister an.(afp)



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