US-Kommandeur nach mehreren Kollisionen von Kriegsschiffen abgesetzt

Vize-Admiral Joseph Aucoin sei von seinen Aufgaben entbunden worden, weil "das Vertrauen in seine Kommando-Fähigkeit verloren gegangen" sei, teilte die US-Marine am Mittwoch mit. Unter Aucoin wurden mehrere Kollisionen von US-Kriegsschiffen mit anderen Schiffen im asiatischen Raum verursacht.
Titelbild
Ein US-Kriegsschiff kollidierte mit einem Handelsschiff vor Singapur.Foto: U.S. Navy photo by Mass Communication Specialist 2nd Class Joshua Fulton/U.S. Navy via Getty Images
Epoch Times23. August 2017

Nach mehreren Kollisionen von US-Kriegsschiffen mit anderen Schiffen im asiatischen Raum ist der Kommandeur der 7. Flotte abgesetzt worden.

Vize-Admiral Joseph Aucoin sei von seinen Aufgaben entbunden worden, weil „das Vertrauen in seine Kommando-Fähigkeit verloren gegangen“ sei, teilte die US-Marine am Mittwoch mit. Aucoin wird demnach von Konter-Admiral Phil Sawyer abgelöst.

Die US-Marine will in einer umfangreichen Untersuchung aufklären, welche Ursachen hinter den Schiffsunglücken der vergangenen Monate steht. Zuletzt war am Montag der Zerstörer „USS John S. McCain“ nahe der Straße von Malakka mit dem Handelsschiff „Alnic MC“ kollidiert; zehn Seeleute wurden vermisst gemeldet, fünf wurden verletzt.

Die 7. Flotte ist das Herzstück der US-Militärpräsenz in Asien, das Hauptquartier befindet sich in Japan. Aucoin wurde im September 2015 als Kommandeur berufen, er war seit fast vier Jahrzehnten bei der US-Marine und sollte laut US-Medienberichten bald pensioniert werden.

Der Chef der US-Marineoperationen, Admiral John Richardson, ordnete an, dass mit den Besatzungen der Schiffe innerhalb einer Woche Besprechungen über die Arbeitsweisen auf den Kriegsschiffen anberaumt werden müssten, um Fehlerquellen ausfindig zu machen. Er wollte nicht ausschließen, dass eine Cyberattacke hinter dem jüngsten Unglück stehen könnte. „Wir gehen allen Eventualitäten nach“, sagte Richardson. „Das haben wir schon im Fall der ‚Fitzgerald‘ gemacht.“

Am 17. Juni war der US-Zerstörer „USS Fitzgerald“ vor der japanischen Küste mit einem Containerschiff zusammengestoßen, sieben Seeleute kamen ums Leben. Das US-Kriegsschiff wurde bei dem Unfall schwer beschädigt. Im Pazifik ereigneten sich in den vergangenen Monaten zwei weitere Zwischenfälle, die in der Öffentlichkeit weniger Beachtung fanden: Im Januar lief die „USS Antietam“ unweit von ihrem Stützpunkt in Japan auf Grund, im Mai stieß die „USS Lake Champlain“ mit einem südkoreanischen Fischereiboot zusammen.

Er halte es für möglich, dass die GPS-Steuerungen der US-Kriegsschiffe sabotiert würden, sagte der Chef des Cybersicherheitsunternehmen Votiro, Itar Glick. Wenn solche Attacken von einem Staat unterstützt würden, gebe es hinreichende „Ressourcen“, sagte Glick. Er verwies darauf, dass bei einer GPS-Störung im Schwarzen Meer im Juni die Steuerung von rund 20 Schiffen ausgefallen sei.

Zachary Fryer-Biggs vom weltweit operierenden Analyse-Unternehmen IHS Markit wies darauf hin, dass selbst bei einer GPS-Störung Kontrollmechanismen greifen müssten, die eine Kollision ausschließen. Admiral Richardson erklärte, die nun erforderliche interne Kontrolle solle besonders darauf achten, „wie wir unsere Arbeit auf der Kommandobrücke erledigen“. (afp)



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