US-Präsident droht IS mit Vergeltung: „Wir werden euch jagen und euch büßen lassen“

Es ist der schwärzeste Tag in Joe Bidens Präsidentschaft. In Kabul bricht das Chaos los. Zahlreiche Menschen sterben bei Selbstmordanschlägen - auch US-Bürger. Nun droht Biden dem Islamischen Staat.
Epoch Times27. August 2021

Wenige Tage vor dem endgültigen Abzug ihrer Soldaten aus Afghanistan haben Attentäter den US-Streitkräften die schlimmsten Verluste seit zehn Jahren zugefügt. Bei zwei gewaltigen Explosionen am Flughafen von Kabul wurden 13 US-Soldaten und Dutzende weitere Menschen getötet. Zu dem Angriff bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

US-Präsident Joe Biden kündigte Vergeltung an. „Wir werden nicht vergeben. Wir werden nicht vergessen“, sagte Biden am Donnerstag im Weißen Haus. „Wir werden euch jagen und euch büßen lassen.“

Das Weiße Haus ordnete an, dass die US-Fahnen am Präsidentensitz und auf allen öffentlichen Gebäuden und Militärstützpunkten auf halbmast gesetzt werden sollen. Ein Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett wurde auf Freitag um 11.30 Uhr (17.30 Uhr MESZ) verlegt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte, Einzelheiten seien noch nicht bekannt, aber „Terroristen haben auf Menschen gezielt, die vor den Flughafentoren gewartet haben“. Die Kanzlerin sagte eine für das Wochenende geplante Reise nach Israel ab.

Biden sagte, er habe die US-Streitkräfte angewiesen, Pläne für Angriffe gegen den regionalen IS-Ableger Provinz Chorasan (ISKP) – auch als ISIS-K bezeichnet – auszuarbeiten. „Wir werden mit Kraft und Präzision antworten (…) an dem Ort und zu dem Zeitpunkt, den wir aussuchen.“

Evakuierungseinsatz wird fortgesetzt

In seiner Ansprache bekräftigte Biden zudem, der laufende Evakuierungseinsatz zur Rettung von US-Bürgern und afghanischen Ortskräften aus Kabul werde fortgesetzt. „Wir können und müssen diese Mission zu Ende bringen, und das werden wir“, sagte der Präsident. „Wir werden uns nicht von Terroristen abschrecken lassen. Wir werden nicht zulassen, dass sie unsere Mission stoppen.“ Zugleich warnte Biden, „eine weitere Attacke“ sei nicht ausgeschlossen.

Die USA wollen ihren Militäreinsatz in Afghanistan bis zum 31. August – dem kommenden Dienstag – beenden und bis dahin möglichst viele Menschen außer Landes bringen. Seit dem 14. August sind nach US-Angaben bereits 104.000 Menschen aus Kabul ausgeflogen worden. Am Wochenende vom 14. August waren die radikalislamischen Taliban in Kabul einmarschiert und hatten damit die Macht im Land an sich gerissen.

Taliban kontrollieren Hauptstadt

Die Taliban kontrollieren jetzt die Hauptstadt und auch die Wege zum Flughafen. Biden sagte in seiner Ansprache, es gebe keine Hinweise, dass es bei den Anschlägen vom Donnerstag eine Zusammenarbeit zwischen den Taliban und dem ISKP gegeben habe. Beide Gruppen gelten als verfeindet.

In seiner Rede würdigte Biden die bei dem Doppelanschlag getöteten US-Soldaten als „Helden“. Sie seien an einer „gefährlichen, selbstlosen Mission“ beteiligt gewesen, „um das Leben von anderen zu retten“. Es war das erste Mal seit Februar 2020, dass in Afghanistan US-Soldaten getötet wurden. Das Weiße Haus ordnete an, dass die US-Fahnen am Präsidentensitz und auf allen öffentlichen Gebäuden und Militärstützpunkten auf halbmast gesetzt werden sollen. (afp)



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