Die US-Botschaft in Trinidad und Tobago hat amerikanische Staatsbürger angesichts steigender Spannungen mit Venezuela gewarnt. In einer Sicherheitsmitteilung vom 18. Oktober riet die Botschaft, sich von US-Regierungsgebäuden fernzuhalten, wachsam zu bleiben sowie verdächtige Aktivitäten den örtlichen Behörden zu melden.
Trinidad und Tobago, vor der nordöstlichen Küste Venezuelas gelegen, ist durch die verschärfte US-Politik gegenüber Caracas zunehmend in regionale Spannungen verwickelt, unter anderem durch Zölle auf venezolanisches Öl und Militäroperationen gegen mutmaßliche Drogenschmuggler.
In den vergangenen Wochen führten US-Streitkräfte mindestens fünf Angriffe auf mutmaßliche Drogenschiffe in venezolanischen Gewässern durch, bei denen Dutzende Verdächtige getötet wurden.
US-Präsident Donald Trump bestätigte am 17. Oktober einen Angriff auf ein speziell für den Drogentransport gebautes Tauchboot und erklärte, die US-Streitkräfte hätten „massive Mengen Drogen“ daran gehindert, in die USA zu gelangen. Trump bestätigte zudem, dass er verdeckte CIA-Operationen in Venezuela autorisiert habe.
Kritik aus Venezuela
Venezuelas UN-Botschafter Samuel Moncada sprach vor dem UN-Sicherheitsrat und zeigte die Titelseite der lokalen Zeitung „Trinidad Guardian“, die berichtete, dass zwei Fischer aus Trinidad möglicherweise bei einem US-Angriff getötet worden seien. Moncada sagte: „Washington hat eine Lizenz für politische Attentate in Venezuela und der gesamten Region erteilt.“
Die Zeitung zitierte Bewohner eines Fischerdorfes, die berichteten, dass zwei örtliche Männer nach Venezuela segelten und nie zurückkehrten. Bisher liegen dafür jedoch keine Beweise vor, und US-Behörden äußerten sich nicht dazu.
Gefahr durch Drogenkartelle
Die US-Politik richtet sich insbesondere gegen Präsident Nicolás Maduro, dem vorgeworfen wird, das Drogenkartell Cartel de los Soles zu leiten und die venezolanische Gefängnisgang Tren de Aragua zu unterstützen, die von den USA als terroristische Organisation eingestuft wird.
US-Justizministerin Pam Bondi erklärte in einer Videobotschaft: „Maduro nutzt ausländische Terrororganisationen wie Tren de Aragua, Sinaloa und das Cartel de los Soles, um tödliche Drogen und Gewalt in unser Land zu bringen.“
Die USA erkennen Maduro nicht als legitimen Präsidenten an. 2020 wurde er wegen Narco-Terrorismus angeklagt. Die Belohnung für Hinweise zu seiner Festnahme wurde zuletzt auf 50 Millionen US-Dollar erhöht.
Bondi betonte weiter, dass die Drogenbehörde DEA bisher 27 Tonnen Kokain beschlagnahmt habe, darunter mehr als 6 Tonnen, die im direkten Zusammenhang mit Maduro standen. Das Kokain sei häufig mit Fentanyl versetzt – eine Kombination, die „den Verlust und die Zerstörung unzähliger amerikanischer Leben“ verursacht habe.