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Sexualstraftaten

US-Rapper „Diddy“ Combs zu mehr als vier Jahren Gefängnis verurteilt

„Diddy” bat um Gnade. Er fürchtet um sein Leben und verspricht, „nie wieder ein Verbrechen zu begehen“. Nun ist sein Urteil verkündet worden: 50 Monate Gefängnis und eine halbe Million Dollar Geldbuße.

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In einer emotionalen Ansprache bat Sean Combs den Richter um Gnade.

Foto: Elizabeth Williams/AP/dpa

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Lesedauer: 3 Min.

Der US-Rapper Sean „Diddy“ Combs ist wegen Sexualstraftaten zu vier Jahren und zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden.
Richter Arun Subramanian legte das Strafmaß am Freitag in New York auf insgesamt 50 Monate fest. Zudem wurde Combs zu einer Geldbuße von 500.000 Dollar (rund 426.000 Euro) verurteilt. Die Verteidigung kündigte an, Berufung einzulegen.
Die Geschworenen hatten Combs Anfang Juli wegen Zuführung von Frauen zur Prostitution schuldig gesprochen.
Der Richter blieb mit dem Strafmaß von gut vier Jahren deutlich hinter der Forderung der Staatsanwaltschaft nach mehr als elf Jahren Gefängnis für den 55-Jährigen zurück. Combs‘ Verteidigung hatte dagegen eine deutlich geringere Haftstrafe von höchstens 14 Monaten beantragt und kündigte an, Berufung gegen das Urteil einzulegen.
Die Anklage hatte dem Rapper vorgeworfen, Frauen mit Drohungen und Gewalt zur Teilnahme an Drogen- und Sex-Partys gezwungen zu haben.

Bittet um Gnade

Der Rapper bat den Richter zum Abschluss des vor fünf Monaten eröffneten Prozesses um ein mildes Urteil. Combs sagte kurz vor der Strafmaßverkündung, es tue ihm „wirklich Leid“, und er bitte den Richter um „Gnade“.
Staatsanwältin Christy Slavik betonte dagegen, Combs habe keine Verantwortung für seine Taten übernommen. „Er scheint zu denken, dass das Gesetz für ihn nicht gilt“, sagte sie.
Combs‘ Anwältin Nicole Westmoreland rief das Gericht ebenfalls zur Milde auf. Combs sei „nur ein Mensch, er hat Fehler gemacht“, sagte sie mit tränenerstickter Stimme. Es helfe niemandem, ihn jahrelang ins Gefängnis zu stecken.
Combs‘ sechs erwachsene Kinder hielten zum Abschluss des Prozesses ebenfalls ein emotionales Plädoyer für ihren Vater. Der älteste Sohn Quincy Brown nannte den Rapper „einen veränderten Mann“. Combs‘ Tochter D’Lila flehte das Gericht an: „Bitte geben Sie unserer Familie die Chance, gemeinsam zu heilen.“
Combs zeigte sich in dem Brief reumütig. Er allein trage die Verantwortung für seine derzeitige Situation, erklärte der US-Rapper in dem Brief. Schuld an seinem Verhalten seien Drogen, Exzess und „Selbstsucht“ gewesen, erklärte Combs.
Nach einem Jahr Haft in einem berüchtigten Gefängnis in Brooklyn in New York sei er jedoch „wiedergeboren“. Zu den Anklagepunkten der Verschwörung zur organisierten Kriminalität sowie des Menschenhandels entschieden die Geschworenen auf unschuldig. Wäre der Rapper in allen Punkten für schuldig befunden worden, hätte ihm eine lebenslange Freiheitsstrafe gedroht.
Der unter den Künstlernamen Puff Daddy, P. Diddy und Diddy bekannte Combs war in den 90er Jahren einer der erfolgreichsten Hip-Hop-Musiker der Welt. (afp/dpa/red)

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