US-Regierungskreise: Pentagon soll über Truppenstärke in Afghanistan entscheiden

Donald Trump lässt James Mattis freie Hand: Der US-Verteidigungsminister könne die Zahl der Soldaten in Afghanistan ab sofort eigenständig festlegen, sagte ein Regierungsvertreter am Dienstag in Washington.
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US-Soldaten in Afghanistan.Foto: Joe Raedle/Getty Images
Epoch Times14. Juni 2017

US-Präsident Donald Trump will die Entscheidung über die künftige Truppenstärke in Afghanistan nach Angaben aus Regierungskreisen dem Pentagon überlassen.

US-Verteidigungsminister James Mattis könne die Zahl der Soldaten ab sofort eigenständig festlegen, sagte ein Regierungsvertreter am Dienstag in Washington. Eine solche Befugnis hatte Trump dem Pentagon bereits für die Einsätze gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak erteilt.

Unter Trumps Vorgänger Barack Obama wurde die Truppenstärke in Afghanistan, Syrien und Irak in enger Abstimmung mit dem Weißen Haus festgelegt – die Militärführung hatte oft über den geringen Spielraum geklagt. Trump will dem Pentagon nun offenbar auch in Afghanistan freiere Hand geben. Ob bereits über eine Truppenaufstockung entschieden wurde, wollte der Regierungsvertreter nicht sagen.

Die Zahl der US-Streitkräfte in Afghanistan beläuft sich aktuell auf 8400, hinzu kommen rund 5000 Soldaten aus anderen Nato-Staaten. Medienberichten zufolge will das Pentagon die Entsendung von 3000 bis 5000 zusätzlichen US- und Nato-Soldaten beantragen. Im Februar hatte der Nato-Oberkommandierende in Afghanistan, US-General John Nicholson, „einige tausend Soldaten“ mehr gefordert.

Offiziell hatten die Nato-Staaten ihren Kampfeinsatz am Hindukusch Ende 2014 beendet. Seitdem beschränkt sich die Aufgabe der verbleibenden Nato-Truppen auf Ausbildung, Beratung und Unterstützung von Anti-Terror-Einsätzen. Die Sicherheitslage in Afghanistan ist aber weiterhin äußerst instabil. Mehr als ein Drittel des Landes wird nicht von den Sicherheitskräften der Regierung kontrolliert.

Erst am Dienstag hatte Mattis bei einer Anhörung im Verteidigungsausschuss des US-Senats vor einem Vorrücken der radikalislamischen Taliban gewarnt. Derzeit könnten die ausländischen Truppen den Krieg gegen die Taliban „nicht gewinnen“. Die Aufständischen hätten 2016 „ein gutes Jahr“ gehabt, sagte Mattis. „Und sie versuchen, dieses Jahr wieder ein gutes Jahr zu haben“, fügte der Pentagon-Chef hinzu. (afp)



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