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Maßnahmen der USA gegen Nord Stream 2 – Baufirmen könnten unter Druck geraten

Die Pipeline Nord Stream 2, die Gas aus Russland nach Deutschland transportieren soll, hat mächtige Gegner.

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Ein Arbeiter geht im Hafen von Sassnitz-Mukran an tonnenschweren Rohren für die zukünftige Ostsee-Erdgastrasse Nord Stream 2 vorbei.

Foto: Jens Büttner/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump bereitet einen strategischen Schlag gegen die Gas-Pipeline Nord Stream 2 vor. Nach Informationen des „Handelsblatts“ (Montagausgabe) aus US-amerikanischen und deutschen Regierungskreisen nehmen die USA die Spezialfirmen ins Visier, die die Leitung auf dem Grund der Ostsee verlegen. Es gehe darum, wirtschaftlichen Druck auszuüben, heißt es, auch Sanktionen würden geprüft.
Der für Europapolitik zuständige Staatssekretär im US-Außenministerium, Wess Mitchell, hat Gesprächspartnern signalisiert, dass die US-Regierung alles tun werde, um das Pipeline-Projekt zu durchkreuzen. Auch Richard Grenell, der US-Botschafter in Deutschland, droht unverhohlen mit Sanktionen: Unternehmen, die sich an dem Projekt beteiligen, seien „immer in Gefahr, da Sanktionen durchaus möglich sind“, sagte er dem „Handelsblatt“.

Nord Stream 2 hat auch in Europa Gegner

Mit Sanktionen gegen die Verlege-Unternehmen würden die US-Amerikaner einen neuralgischen Punkt treffen. „Es dürfte so gut wie unmöglich sein, adäquaten Ersatz zu finden“, hieß es in Branchenkreisen. Es gebe keinen Plan B. Nord Steam 2 soll noch mehr russisches Gas auf direktem Weg nach Deutschland leiten und würde aus Sicht ihrer Befürworter einen wichtigen Beitrag zur Energiesicherheit leisten. Gegner hingegen befürchten, dass die Pipeline vor allem dem Machtstreben des Kreml diene.
Besonders scharfe Kritik kommt aus Polen. Im „Handelsblatt“ fordert der polnische Außenminister Jacek Czaputowicz einen Stopp der Bauarbeiten. Die Pipeline zerstöre den Effekt der EU-Sanktionen gegen Russland und bedrohe die Unabhängigkeit der Ukraine: „Wenn der russische Gas-Transit durch die Ukraine wegfällt, verliert das Land nicht nur erhebliche Einnahmen, sondern vor allem die Garantie eines Schutzes vor weiteren russischen Aggressionen.“ (dts)

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