USA: Proteste trotz Ausgangssperre in Louisville nach Ausschreitungen

Titelbild
Die Demonstranten protestieren gegen das Fehlen einer strafrechtlichen Anklage wegen dem Tod von Breonna Taylor in der Innenstadt von Louisville, Kentucky, am 24. September 2020.Foto: JEFF DEAN/AFP über Getty Images
Epoch Times25. September 2020

Trotz einer nächtlichen Ausgangssperre sind in der US-Stadt Louisville erneut hunderte Menschen auf die Straße gegangen, um gegen Polizeigewalt und Straflosigkeit zu demonstrieren. Auslöser der Proteste in der Nacht zum Freitag war die Entscheidung der Justiz, keine Anklage im Zusammenhang mit dem Tod der 26-jährigen Schwarzen Breonna Taylor zu erheben, die bei einem Polizeieinsatz in ihrer Wohnung erschossen worden war.

Mehr als 1.000 Menschen demonstrierten im Stadtzentrum von Louisville, das weitgehend für den Verkehr gesperrt war. Ladenbesitzer verrammelten ihre Geschäfte aus Angst vor Gewalt und sicherten sie mit Spanplatten. Mindestens 24 Menschen wurden nach Polizeiangaben wegen Verstoßes gegen das Versammlungsverbot und anderer Vorwürfe festgenommen.

Zu gewaltsamen Zwischenfällen wie in der Nacht zuvor kam es jedoch zunächst nicht. Am Mittwochabend waren bei Protesten in der Stadt zwei Polizisten durch Schüsse verletzt worden, 127 Menschen wurden festgenommen, mindestens 16 Geschäfte wurden geplündert.

Die Rettungssanitäterin Taylor war im März erschossen worden, als drei Polizisten in Zivil auf der Suche nach einem Verdächtigen in der Nacht in ihre Wohnung eindrangen. Taylors Freund hatte auf die Beamten geschossen, die er nach eigenen Worten für Einbrecher hielt.

Die Justiz des Bundesstaates Kentucky entschied am Mittwoch, im Zusammenhang mit Taylors Tod keine Anklage gegen die beteiligten Polizisten zu erheben. Die Beamten, die die tödlichen Schüsse abfeuerten, hätten in Notwehr gehandelt, erklärte Kentuckys Generalstaatsanwalt Daniel Cameron. Die Stadtverwaltung von Louisville hatte sich mit Taylors Familie in der vergangenen Woche auf eine Schmerzensgeldzahlung in Höhe von zwölf Millionen Dollar (zehn Millionen Euro) geeinigt.

In den USA gibt es seit Monaten landesweit Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze. Auslöser war der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz Ende Mai in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion