Vatikan rügt Priester wegen Einstufung der Erdbeben in Italien als Strafe Gottes

Mit der Äußerung, die jüngsten Erdbeben in Italien seien Gottes Strafe für eingetragene Partnerschaften von Homosexuellen, hat ein italienischer Priester den Vatikan verärgert. Der Vatikan rügte Pater Giovanni Cavalcoli. 
Titelbild
Störung der Totenruhe: Im italienischen Erdbebengebiet von Norcia haben die Erdstöße einen Friedhof verwüstet.Foto:  Massimo Percossi/dpa
Epoch Times5. November 2016

Mit der Äußerung, die jüngsten Erdbeben in Italien seien Gottes Strafe für eingetragene Partnerschaften von Homosexuellen, hat ein italienischer Priester den Vatikan verärgert.

Der Vatikan veröffentlichte am Freitagabend eine Erklärung, in der er hervorhob, die Vorstellung eines rachsüchtigen Gottes sei „eine heidnische Sichtweise“ aus vorchristlichen Zeiten.

Pater Giovanni Cavalcoli, der bekannt für seine erzkonservativen Ansichten ist, hatte dem Sender Radio Maria am 30. Oktober gesagt, die jüngsten Erdbeben in Mittelitalien seien die „göttliche Strafe“ für den „Angriff auf die Familie und die Würde der Ehe, besonders durch eingetragene Partnerschaften“ schwuler und lesbischer Paare. Radio Maria distanzierte sich ein paar Tage später von der Äußerung.

Cavalcoli bleibt bei seiner Haltung: Erdbeben seien tatsächlich durch „die Sünden des Menschen“ verursacht

Erzbischof Angelo Becciu, die Nummer zwei im einflussreichen Staatssekretariat des Vatikan, erklärte laut italienischen Medien, die Äußerung des Priesters sei „beleidigend für Gläubige und empörend für Nicht-Gläubige“. Der Geistliche bat die Erdbebenopfer um Verzeihung und bekräftigte, dass Papst Franziskus ihnen „Solidarität und Unterstützung“ zugesichert habe.

Cavalcoli blieb aber bei seiner Haltung. In einem anderen Radiointerview sagte er, Erdbeben seien tatsächlich durch „die Sünden des Menschen“ verursacht. Die Vatikan-Vertreter sollten „ihren Katechismus lesen“, empfahl der italienische Pater.

Mittelitalien war in den vergangenen Wochen von mehreren Erdbeben erschüttert worden. Das schwerste hatte eine Stärke von 6,6 und war damit das stärkste in Italien seit 36 Jahren.

Das Gesetz für eingetragene homosexuelle Partnerschaften war in Italien erst vergangenen Monat in Kraft getreten. Das katholisch geprägte Italien war damit das letzte Land in Westeuropa, dass diese Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften einführte. (AFP)



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