Venezuelas ehemaliger Ölminister und Ex-Konzernchef des Ölkonzerns festgenommen

In Venezuela nahmen Soldaten den abgesetzten Ölminister und den ehemaligen Chef des staatlichen Ölkonzerns PDVSA fest. Ihnen wird Korruption vorgeworfen.
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Blick auf Caracas, Venezuela, 2009.Foto: iStock
Epoch Times30. November 2017

In Venezuela haben Soldaten am Donnerstag den abgesetzten Ölminister und den ebenfalls geschassten Chef des hochverschuldeten staatlichen Ölkonzerns PDVSA festgenommen. Der Generalstaatsanwalt Tarek William Saab teilte mit, Mitglieder des Militärgeheimdiensts Digecim hätten den ehemaligen Ölminister Eulogio Del Pino und den Ex-Konzernchef Nelson Martínez wegen mutmaßlicher Korruption festgesetzt. Es gehe darum, „das Kartell auszuheben“, das die Ölindustrie heimgesucht habe.

Saab zufolge wurde die Festnahme von insgesamt 16 Verdächtigen angeordnet. Einige von ihnen befänden sich im Ausland.

Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hatte Del Pino und Martínez am Montag abgesetzt. An die Spitze von Petróleos de Venezuela S.A. stellte er den General der Nationalgarde und bisherigen Wohnungsbauminister Manuel Quevedo, der zugleich Ölminister wurde. Maduro kündigte eine „vollständige Umstrukturierung“ des Staatskonzerns und eine Steigerung der Ölproduktion an.

Der Ölsektor wird seit Monaten von Korruptionsaffären erschüttert. Vergangene Woche wurden mehrere PDVSA-Kader, darunter der Chef der Konzernfiliale Citgo in den USA, festgenommen. Ihnen wird Korruption, Verschwörung und Geldwäsche vorgeworfen.

Venezuela ist hoch verschuldet

Das lateinamerikanische Land befindet sich trotz reicher Erdölvorkommen in einer tiefen Wirtschaftskrise. Der Staat kann den Forderungen seiner Gläubiger nicht fristgerecht nachkommen.

Maduro strebt eine Neuverhandlung der Auslandsschulden an. Diese belaufen sich Schätzungen zufolge auf 150 Milliarden Dollar (127 Milliarden Euro) – 30 Prozent davon entfallen auf PDVSA. Der Ölkonzern erwirtschaftet 95 Prozent der venezolanischen Exporteinnahmen.

Die verheerende wirtschaftliche Lage hat in Venezuela zu schweren Versorgungsengpässen geführt. Die Opposition macht den Staatschef für die Misere verantwortlich. Bei Massenprotesten gegen die Regierung wurden zwischen April und Juli 125 Menschen getötet.

Für Freitag sind in der Dominikanischen Republik Gespräche zwischen venezolanischer Regierung und Opposition über einen Ausweg aus der schweren politischen und wirtschaftlichen Krise in Venezuela vorgesehen. (afp)



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