Venezuelas Opposition widerspricht Angaben zu nationalem Dialog mit Regierung

Bevor ein Dialog mit der Regierung von Präsident Nicolás Maduro beginnen könne, müssten zunächst politische Gefangene freigelassen werden; zudem müsse das Referendum zu Maduros Amtsenthebung zugelassen werden, so die Opposition.
Titelbild
Venezuelas Präsident Maduro hat schon vor Monaten den Ausnahmezustand verhängt und das Parlament de facto entmachtet. Ein Referendum gegen ihn wurde nun von Behörden blockiert. Die Opposition spricht von einem «Staatsstreich».Foto: Miguel Gutierrez/dpa
Epoch Times25. Oktober 2016

Die Opposition in Venezuela hat Angaben eines Vatikan-Vermittlers dementiert, wonach sie in einen Dialog mit der Regierung zur Beilegung der Krise in dem Land eintreten wolle. Eine solche Vereinbarung sei niemals getroffen worden, teilte das Oppositionsbündnis MUD am Montag (Ortszeit) mit.

Bevor ein Dialog mit der Regierung von Präsident Nicolás Maduro beginnen könne, müssten zunächst politische Gefangene freigelassen werden; zudem müsse das Referendum zu Maduros Amtsenthebung zugelassen werden.

Der päpstliche Gesandte Emil Paul Tscherrig hatte zuvor mitgeteilt, dass sich beide Seiten am Sonntag unter Vermittlung des Vatikans auf der Insel Margarita zu einem „nationalen Dialog“ treffen wollten. Der Vatikan versucht in dem Konflikt zwischen der Regierung und der Opposition in Caracas zu vermitteln. Papst Franziskus empfing den venezolanischen Staatschef Maduro am Montag zu einer Privataudienz.

Der führende MUD-Politiker Henrique Capriles zeigte sich indes irritiert von der Ankündigung. „Was für ein Dialog? Es gibt keinen Dialog in Venezuela“, sagte er in einer Ansprache im Internet. Capriles warf der Regierung vor, die „guten Absichten von Papst Franziskus und des vatikanischen Gesandten“ für ihre Zwecke auszunutzen. Die Vermittlung des Vatikans sei der Opposition aber willkommen.

Maduros Gegner streben einen Volksentscheid über die Amtsenthebung des linken Staatschefs an. Doch die Wahlbehörde stoppte die dafür nötige Unterschriftensammlung am Donnerstag bis auf weiteres. Das von der Opposition kontrollierte Parlament verurteilte dies am Sonntag als einen „Putsch des Maduro-Regimes“.

Venezuela leidet seit dem Verfall des Ölpreises auf dem Weltmarkt an einer schweren Wirtschaftskrise. Wegen der Versorgungsengpässe gab es in dem südamerikanischen Land zuletzt immer wieder Unruhen und Plünderungen, bei Protesten wurden mehrere Menschen getötet. Die Opposition macht Maduro und seine Regierung für die wirtschaftlichen Probleme verantwortlich. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion