Verdienstorden für Lkw-Fahrer und italienische Polizisten im Fall Amri gefordert

Urban habe mit seiner "heldenhaften Tat" seiner Ansicht nach "die Bedingungen für eine Auszeichnung mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland" erfüllt, schrieb Nouripour an Außenminister Steinmeier. Der mutmaßliche Attentäter Anis Amri hatte den Lkw Urbans in seine Gewalt gebracht.
Titelbild
Blumen und Kerzen am Anschlagsort in Berlin. 24. Dezember 2016.Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP/Getty Images
Epoch Times26. Dezember 2016

Nach dem Anschlag von Berlin werden Forderungen nach Verdienstorden für den ums Leben gekommenen polnischen Lkw-Fahrer und auch die italienischen Polizisten laut, die den mutmaßlichen Attentäter stoppten. Der außenpolitische Sprecher der Grünen, Omid Nouripour, sprach sich in einem Schreiben an Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) am Montag für eine posthume Auszeichnung des Lkw-Fahrers Lukasz Urban aus. Unionspolitiker forderten eine Ehrung der beiden Polizisten.

Urban habe mit seiner „heldenhaften Tat“ seiner Ansicht nach „die Bedingungen für eine Auszeichnung mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland“ erfüllt, schrieb Nouripour an Außenminister Steinmeier. Der mutmaßliche Attentäter Anis Amri hatte den Lkw Urbans in seine Gewalt gebracht. Der polnische Fahrer saß während des Anschlags auf dem Beifahrersitz und soll in das Lenkrad gegriffen haben, um die Attacke zu beenden. Er wurde in dem Todes-Lkw erschossen aufgefunden.

Urban habe „in seinem letzten Kampf noch viele Menschenleben gerettet“, zeigte sich Nouripour überzeugt. Dies legten alle polizeilichen Ermittlungsergebnisse nieder.

Schon zuvor waren Rufe nach einer Ehrung des Lastwagenfahrers laut geworden. Auf der Online-Plattform change.org unterzeichneten bis Montagnachmittag mehr als 32.000 Menschen eine Petition, die das Bundesverdienstkreuz für Urban fordert. Der Lkw-Fahrer müsse posthum geehrt werden, weil er „sein Leben beim Versuch ließ, einen Terroristen vom Schlimmsten abzuhalten“. Mit seinem Handeln habe er vermutlich viele Menschenleben gerettet.

Besondere Anerkennung für die beiden italienischen Polizisten

Auch für die beiden italienischen Polizisten, die Amri stoppten, wurde eine besondere Anerkennung gefordert. Sie hätten „für ihr entschiedenes Handeln eine Auszeichnung verdient“, sagte der CSU-Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Uhl der „Bild“-Zeitung (Dienstagsausgabe). In Frage käme dabei unter anderem die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes. Die „Auswahl einer geeigneten Ehrung“ liege aber beim Bundespräsidialamt.

Amri war in der Nacht zum Freitag nach mehrtägiger Flucht in einem Mailänder Vorort in eine Polizeikontrolle geraten. Nachdem der Terrorverdächtige das Feuer eröffnete, erschoss ihn einer der beiden Polizisten. Der zweite Beamte wurde bei dem Schusswechsel an der Schulter verletzt. Bei dem Anschlag mit einem Lkw auf einen Berliner Weihnachtsmarkt waren vergangenen Montag zwölf Menschen getötet worden.

Auch der CSU-Innenexperte Michael Frieser forderte, dass die italienischen Polizisten „für ihren Mut eine Anerkennung durch den Bundespräsidenten oder die Bundeskanzlerin“ erhalten sollten. Unterstützung erhielt der Vorstoß von Rainer Wendt, dem Bundesvorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). „Die italienischen Polizisten haben sich mit ihrem Mut auch um Deutschland verdient gemacht. Das sollte eine Anerkennung finden“, sagte Wendt der „Bild“-Zeitung.  (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion