Verrat von Staatsgeheimnissen: Lebenslang für Ägyptens Ex-Staatschef Mursi

Der Richter sah es als erwiesen an, dass der Islamist während seiner Zeit an der Macht heikle Informationen an das Emirat Katar weitergab.
Titelbild
Ex-Präsident Mursi im Gerichtssaal in Kairo. Fopto: Mohamed HossamFoto: Mohamed Hossam/dpa
Epoch Times18. Juni 2016
Ein Strafgericht in Kairo hat Ägyptens Ex-Präsidenten Mohammed Mursi wegen des Verrats von Staatsgeheimnissen zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Richter sah es als erwiesen an, dass der Islamist während seiner Zeit an der Macht heikle Informationen an das Emirat Katar weitergab.

Zugleich bestätigte der Richter die Todesstrafe gegen zwei ebenfalls angeklagte Journalisten des arabischen Nachrichtenkanals Al-Dschasira sowie vier weitere Beschuldigte.

Das Gerichte hatte diese Strafe bereits Anfang Mai vorläufig verhängt und das Urteil zur Überprüfung an Ägyptens Großmufti Schauki Allam überwiesen. Dieser gab als höchste religiöse Instanz des Landes eine Stellungnahme ab.

Die beiden Al-Dschasira-Mitarbeiter und eine weitere angeklagte Journalistin wurden in Abwesenheit verurteilt, da sie sich außerhalb des Landes aufhalten. Der Nachrichtenkanal Al-Dschasira wird von Katar finanziert. Die Regierung in Kairo wirft dem Sender vor, die in Ägypten verbotenen islamistischen Muslimbrüder zu unterstützen.

Gegen die Urteile kann Berufung eingelegt werden. Mursi hatte bereits 2015 wegen Verschwörung zu einem Gefängnisausbruch während der arabischen Aufstände vor fünf Jahren die Todesstrafe erhalten. Der 64-Jährige war der erste frei gewählte Präsident Ägyptens. Im Sommer 2013 hatte das Militär Mursi nach Massenprotesten gegen ihn gestürzt.

(dpa)


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