Verwirrung um zerstörte Drohne über Straße von Hormus

Der Iran dementierte die Aussage von US-Präsident Trump, das US-Kriegsschiff habe in der Straße von Hormus eine iranische Drohne zerstört. Der "Guardian" berichtete, Außenminister Sarif habe in Aussicht gestellt, striktere Kontrollen des iranischen Atomprogramms zuzulassen.
Titelbild
General Amir Ali Hajizadeh (C), Irans Leiter der Luft- und Raumfahrtdivision der Armee, neben Trümmern einer US-Drohne, die Berichten zufolge in den Hoheitsgewässern des Iran geborgen und von der Revolutionsgarde am 21. Juni 2019 in der Hauptstadt Teheran ausgestellt wurden. Foto. MEGHDAD MADADI/AFP/Getty Images
Epoch Times19. Juli 2019

Der Iran dementierte am Freitag die Aussage von US-Präsident Donald Trump, das Kriegsschiff „USS Boxer“ habe in der Straße von Hormus eine iranische Drohne zerstört. Regierung und Armee in Teheran erklärten, es werde keine Drohne vermisst. Der iranische Vize-Außenminister Abbas Araktschi mutmaßte, die USA könnten „irrtümlich“ ihr eigenes Fluggerät abgeschossen haben.

Trump hatte am Donnerstag gesagt, die „USS Boxer“ habe nach einem „feindlichen Akt“ eine „verteidigende Maßnahme gegen eine iranische Drohne ergriffen“. Diese sei dem Kriegsschiff „sehr, sehr nahe“ gekommen. Die Drohne sei sofort zerstört worden, nachdem sie sich dem US-Schiff auf weniger als 1000 Yard (914 Meter) genähert habe.

Ein iranischer Militärsprecher nannte Trumps Äußerungen nun „grundlose und wahnwitzige Behauptungen“. „Wir haben keine Drohne verloren, weder in der Straße von Hormus noch anderswo“, erklärte auch Vize-Außenminister Araktschi. Bereits am Donnerstag hatte Außenminister Mohammed Dschawad Sarif gesagt, er habe „keine Information über den Verlust einer Drohne am heutigen Tag“.

Neue Provokation

Trump hatte zuvor scharfe Worte an Teheran gerichtet. „Das ist die neueste von vielen provokativen und feindlichen Aktionen Irans gegen Schiffe in internationalen Gewässern“, sagte er. Die USA würden sich das Recht vorbehalten, ihre Einrichtungen und ihr Personal zu verteidigen. Trump appellierte an „andere Länder, ihre Schiffe bei der Durchfahrt der Meerenge zu beschützen und künftig mit uns zusammenzuarbeiten“.

Zugleich gab es am Donnerstag aber auch Signale der Verhandlungsbereitschaft zwischen dem Iran und den USA. Der britische „Guardian“ berichtete, Außenminister Sarif habe in Aussicht gestellt, striktere Kontrollen des iranischen Atomprogramms zuzulassen. Im Gegenzug wolle der Iran eine Aufhebung von US-Sanktionen.

Trump sagte, der Druck auf Teheran habe Wirkung gezeigt und die Verhandlungsbereitschaft der iranischen Führung wachsen lassen. „Alles, was wir wollen, ist ein fairer Deal.“ Das mit dem Iran ausgehandelte internationale Atomabkommen sei ein „schlechter Deal“ gewesen. „Wir können schnell etwas machen, oder wir können uns Zeit lassen“, sagte Trump. „Ich habe keine Eile.“

Scharfe Sanktionen gefordert

Der israelische Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff, forderte von der internationalen Gemeinschaft scharfe Sanktionen gegen den Iran. Dies sei einer der entscheidenden Punkte, „um den Iran von Fehlkalkulationen abzuschrecken, um eine zunehmend militärische Lage im Golf zu verhindern“, sagte Issacharoff der Nachrichtenagentur AFP.

Seit dem Ausstieg Washingtons aus dem internationalen Atomabkommen mit Teheran im Mai 2018 und der Verhängung neuer Sanktionen kommt es in der Golfregion immer wieder zu Zwischenfällen. Ende Juni hatte der Abschuss einer US-Aufklärungsdrohne durch die Revolutionsgarden über der Straße von Hormus fast zu einer militärischen Konfrontation geführt. Trump stoppte nach eigenen Angaben erst in letzter Minute einen Vergeltungsangriff.

Seit Anfang Mai gab es zudem mehrere Angriffe auf Tanker in der Region, für die Washington den Iran verantwortlich machte. Teheran wies jede Verantwortung zurück.

Für weitere Spannungen hatte Anfang Juli die Festsetzung eines Tankers mit iranischem Erdöl vor dem britischen Überseegebiet Gibraltar gesorgt. Am Donnerstag verkündeten dann die iranischen Revolutionsgarden, sie hätten ihrerseits einen „ausländischen Tanker“ im Persischen Golf festgesetzt. Das Schiff soll in den Schmuggel von Öl verwickelt sein. (afp)



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