Von Banksy gestiftetes NGO-Schiff im Mittelmeer fordert Hilfe an

Titelbild
Migranten aus Tunesien und Libyen kommen am 1. August 2020 an Bord eines Bootes der italienischen Guardia Costiera (Küstenwache) auf der italienischen Pelagie-Insel Lampedusa an. Foto von ALBERTO PIZZOLI/AFP über Getty Images
Epoch Times29. August 2020

Das von dem britischen Künstler Banksy gestiftete NGO-Schiff „Louise Michel“ hat nach seinem zweiten Einsatz auf dem Mittelmeer einen Notruf abgegeben. „Wir brauchen dringend Hilfe“, erklärte die Besatzung der „Louise Michel“ in der Nacht zum Samstag im Online-Dienst Twitter. Es gebe einen Toten auf dem Schiff.

Nach einem ersten Einsatz am Donnerstag habe das Schiff am Freitag 130 weitere Migranten und Flüchtlinge von einem sinkenden Schlauchboot gerettet. Neben dem Todesopfer gebe es mehrere Migranten und Flüchtlinge mit Verbrennungen durch Benzin. Die Menschen seien tagelang auf See gewesen. Neben der zehnköpfigen Crew seien 219 Migranten und Flüchtlinge an Bord der „Louise Michel“.

Laut der Website Marine Traffic befand sich die unter deutscher Flagge fahrende „Louise Michel“ am frühen Samstagmorgen rund 90 Kilometer südöstlich der italienischen Insel Lampedusa.

Das Schiff war unter strengster Geheimhaltung gechartert worden. Der für seine Kritik an der europäischen Flüchtlingspolitik bekannte Banksy hat das Schiff unter anderem mit dem Graffiti eines Mädchens in Rettungsweste dekoriert, das einen pinken Rettungsring in Herzform hält. Benannt ist die „Louise Michel“ nach einer französischen Anarchistin aus dem 19. Jahrhundert.

Wie es nun für die Besatzung und die aufgenommenen Migranten und Flüchtlinge weitergeht ist unklar. Sowohl auf Lempedusa als auch Sizilien ist die Lage angespannt. In einer kürzlich erlassenen Anordnung verfügte der sizilianische Regionalpräsident daher: Kein Migrant dürfe die Region mehr betreten, durchreisen oder dort Station machen. Dies gelte auch für sämtliche kleinen oder großen Boote und Schiffe mit Flüchtlingen und Migranten, „einschließlich derer von Hilfsorganisationen“.

Rom räumte ein, dass die Lage in überfüllten Hotspots heikel ist. Die Regierung schickte deshalb ein weiteres Quarantäneschiff, die „Azzurra“, zur Mittelmeerinsel Lampedusa, wie die Nachrichtenagentur ANSA berichtete. Dort liege schon die „Aurelia“, auf die rund 270 Menschen kommen sollten.

Zuvor hatte die italienische Regierung mehrfach zum gemeinsamen Vorgehen aufgerufen. Nach Angaben des Innenministeriums in Rom kamen 2020 mehr als 17.500 Menschen nach Italien. Im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum 4.862 gewesen. (afp/so/er)



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