Vor Feuerpause für Aleppo greifen bewaffnete Gruppen Westteil der Stadt an

Ein Kämpfer der Islamisten sagte einem Reporter der Nachrichtenagentur AFP in Ost-Aleppo, die "zweite Phase" des Angriffs mit schwerer Artillerie auf die westlichen Stadtteile habe begonnen.
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Sogenannte Weißhelme bringen in Aleppo einen verletzten Mann in Sicherheit.Foto:  Syria Civil Defence/dpa
Epoch Times3. November 2016

Wenige Stunden vor der von Russland einseitig ausgerufenen Feuerpause für das nordsyrische Aleppo haben bewaffnete Gruppen am Donnerstagabend den von der Regierung kontrollierten Westteil der Stadt angegriffen. Syrische Staatsmedien berichteten, durch Raketen- und Geschützfeuer der Islamisten seien zwölf Menschen getötet und mehr als 200 weitere verletzt worden.

Ein Kämpfer der Islamisten sagte einem Reporter der Nachrichtenagentur AFP in Ost-Aleppo, die „zweite Phase“ des Angriffs mit schwerer Artillerie auf die westlichen Stadtteile habe begonnen. Bei der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte hieß es, in West-Aleppo hätten die Rebellen drei Autobomben explodieren lassen. Die oppositionsnahe Beobachtungsstelle, deren Angaben von unabhängiger Seite nur schwer zu überprüfen sind, sprach von 15 Toten in West-Aleppo, darunter vier Kinder. Seit dem vergangenen Freitag seien damit 69 Zivilisten getötet worden, unter ihnen 23 Kinder.

Die Aufständischen versuchen seit fast einer Woche, den Belagerungsring der Regierungstruppen zu durchbrechen. Im Stadtteil Dahijet al-Assad zündeten sie am Donnerstag Autoreifen an, um durch den aufsteigenden schwarzen Rauch vor der gegnerischen Luftwaffe geschützt zu sein.

Die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin angeordnete „humanitäre Pause“ soll von 09.00 bis 19.00 Uhr Ortszeit (07.00 bis 17.00 Uhr MEZ) gelten. Die Entscheidung sei in Absprache mit den syrischen Behörden erfolgt. Die russische Luftwaffe unterstützt seit September 2015 die Truppen des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad.

Die einstige Wirtschaftsmetropole Aleppo ist seit dem Sommer 2012 zwischen Rebellen und Regierungssoldaten geteilt und schwer umkämpft. Am 18. Oktober setzten Damaskus und Moskau ihre Offensive aus, und ließen damals bereits eine dreitägige „humanitäre Feuerpause“ in Kraft treten. Hilfsorganisationen gelang es aber kaum, Zivilisten aus den Kampfgebieten zu bringen. (afp)



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