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Gedenkzeremonien in Paris

Vor zehn Jahren: 130 Menschen bei Anschlägen in Paris getötet

Der Eiffelturm wird blau, weiß und rot angestrahlt: Frankreich gedenkt der Opfer der islamistischen Anschläge von 2015. Frankreichs Präsident Macron besucht alle Anschlagsorte.

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Während des Marsches für die Freiheit (Marche de la liberte) am 9. November 2025 hielten die Teilnehmer auch vor der Konzerthalle Bataclan an, um den Opfern der Anschläge vom 13. November 2015 in Paris zu gedenken.

Foto: Stephane de Sakutin/AFP via Getty Images

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Frankreich gedenkt am Donnerstag der Opfer der islamistischen Anschläge in Paris vor zehn Jahren. Drei Terrorkommandos hatten am 13. November 2015 wahllos Menschen am Fußballstadion Stade de France, in Straßencafés und im Konzertsaal Bataclan getötet.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will alle Anschlagsorte aufsuchen und der insgesamt 132 Toten gedenken. Zwei von ihnen hatten sich infolge der psychischen Belastung Jahre nach dem Anschlag das Leben genommen.
Die Gedenkzeremonien beginnen um 11:30 Uhr am Stade de France, anschließend begibt sich Macron zu den damals betroffenen Straßencafés und um 14:30 Uhr zum Konzertsaal Bataclan. Um 18:00 Uhr wird ein Gedenkgarten in der Nähe des Pariser Rathauses eröffnet.

Drei Gruppen griffen beliebig Menschen an

Schon seit mehreren Tagen ehren Menschen die Opfer mit Blumen und Kerzen auf dem Pariser Platz der Republik.

Kerzen, Blumen, Botschaften und eine französische Flagge wurden am dritten Tag der Gedenkfeierlichkeiten für die Terroranschläge vom November 2015 in Paris am 11. November 2025 von Passanten am Fuße der Löwenstatue auf der Place de la République niedergelegt.

Foto: Laurent Caron/Hans Lucas/AFP via Getty Images

Bei den schlimmsten Anschlägen in der Geschichte Frankreichs wurden vor zehn Jahren 130 Menschen getötet und mehr als 350 weitere verletzt.
Drei Gruppen dschihadistischer Attentäter griffen an dem Novemberabend Menschen an, zu denen sie keinerlei Bezug hatten: erst am Fußballstadion Stade de France in der Vorstadt Saint-Denis, dann in einem Ausgehviertel und schließlich im Konzertsaal Bataclan, in dem eine Heavy Metal-Band auftrat.

Angriff vor dem Stadion

Im Stade de France spielte Frankreich gegen Deutschland, im Publikum saßen auch der französische Präsident François Hollande und der damalige Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier. Drei Männer zündeten in der Nähe des Stadions ihre Sprengstoffgürtel, ein Busfahrer wurde mit in den Tod gerissen.
Das Spiel wurde zunächst fortgesetzt, um Panik zu vermeiden. Wäre es den Selbstmordattentätern gelungen, ins Stadion einzudringen, hätte es dort deutlich mehr Opfer gegeben. Die deutsche Nationalmannschaft musste aus Sicherheitsgründen die ganze Nacht im Stadion ausharren.

Angriff auf ein Straßencafé

Es war ein ungewöhnlich milder Novemberabend, und die Pariser Straßencafés waren gut besetzt. Eine zweite Gruppe von drei Attentätern kam in einem Auto angefahren. Die Männer stiegen aus, feuerten wahllos in die Menge, fuhren weiter, feuerten erneut. Sie hätten kaltblütig und entschlossen gewirkt, berichteten Überlebende später.
Einer von ihnen zündete in einem Café seinen Sprengstoffgürtel. Da dieser nur zum Teil zündete, riss er niemanden mit in den Tod.

Angriff im Bataclan

Etwa zur gleichen Zeit spielte die Heavy Metal-Band „Eagles of Death Metal“ in der gut besuchten Konzerthalle Bataclan das Stück „Kiss the Devil“ (Küss den Teufel). Eine weitere Gruppe von Angreifern stürmte den Saal – einige Konzertbesucher dachten zunächst an eine makabre Inszenierung. Die Angreifer feuerten 20 Minuten lang immer wieder auf ihre Opfer. Ein Überlebender hörte einen der Islamisten brüllen: „Das ist für unsere Brüder in Syrien!“
Zwei Stunden lang hielten die Angreifer mehrere Geiseln in ihrer Gewalt. Schließlich griffen Spezialkräfte ein und schafften es, die Geiseln zu befreien. Die Betroffenen berichteten später, dass die Polizisten sie mehrfach durchsucht hätten, um möglichen Sprengstoff zu finden.
Die Ermittler konnten die Nacht der Gewalt im Bataclan später minutiös rekonstruieren, weil das Diktiergerät eines Mobiltelefons die gesamte Zeit mitgelaufen war. Binnen einer halben Stunde waren dort 258 Schüsse gefallen.

Frankreich gedenkt des 10. Jahrestags der schlimmsten Anschläge in Paris seit dem Zweiten Weltkrieg, als dschihadistische Bewaffnete und Selbstmordattentäter in der Nacht des 13. November 2015 eine Reihe koordinierter Anschläge in und um Paris verübten. Die Terrormiliz Islamischer Staat bekannte sich zu den Anschlägen.

Foto: Ludovic Marin/AFP via Getty Images

Von 10 Tätern überlebte nur einer

Auf Bürgersteigen und in Hinterhöfen in der Nähe des Konzertsaals kümmerten sich Rettungshelfer um die Opfer. Der in der Nähe wohnende Premierminister Manuel Valls wurde in Sicherheit gebracht.
Präsident Hollande ließ die Grenzen schließen und rief den Notstand aus, was seit dem Algerienkrieg vor mehr als 50 Jahren in Frankreich nicht vorgekommen war.
Von den zehn Tätern starben sieben noch in der Terrornacht, durch Sprengstoffgürtel oder von Spezialkräften erschossen. Zwei weitere wurden einige Tage später getötet, als die Polizei sie in Saint-Denis im Norden von Paris aufspürte.
Dem einzigen noch lebenden Mitglied der Terrorkommandos Salah Abdeslam gelang die Flucht nach Belgien. 2016 wurde er im Brüsseler Vorort Molenbeek festgenommen, 2022 wurde er in Paris zu lebenslanger Haft verurteilt. Seine Erklärung, dass er seinen Sprengstoffgürtel „aus Menschlichkeit“ nicht gezündet habe, hatte die Staatsanwaltschaft nicht überzeugt. (afp/red)

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